• Das Modejahr 2021 trug zum Teil überraschende Trendfrüchte.
  • Die Schlagworte waren: lässig, bequem und funktionsorientiert.
  • Designer Michael Michalsky lässt die Dos und Don'ts Revue passieren und gibt einen Ausblick auf 2022.

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"Wer Jogginghosen trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren!" Das Fashionjahr 2021 wäre für Modezar Karl Lagerfeld (1933-2019) ein echter Albtraum gewesen. Prägten doch Jogger in diversen Farben und Formen die Streetstyles in Deutschland.

Die bequeme Kluft, die vor der Corona-Pandemie nur die eigenen vier Wände sah, hat sich als echter Modetrend entpuppt. Und das kann nach Meinung von Designer Michael Michalsky auch 2022 so bleiben: "Die Hose ist eindeutig eine Bereicherung der Modelandschaft", befindet der 54-Jährige im Interview mit spot on news.

Bequem und lässig wird es im kommenden Jahr, prophezeit der Designer weiter: "Die Leute wollen sich cozy fühlen in diesen Zeiten." Das beweist auch der Oversize-Look, der die Grenzen zwischen Damen- und Herrenmode fast komplett verschwinden ließ. Laut Stylight Fashion Recap wurden 2021 nach XXL-Trenchcoats um 223 Prozent häufiger gesucht. Auch die Klicks auf lange ärmellose Pullover sind demnach im Vergleich zum letzten Jahr um 317 Prozent gestiegen.

Michael Michalskys No-Go in 2021: "Mundschutz mit komischen Sprüchen oder Bildern drauf"

Wo wir gerade bei Trenchcoats sind: Taschen waren das A und O. "Klamotten mit vielen Taschen haben sich bewährt", meint Michalsky und verweist darauf, dass viele Leute immer "Masken und kleine Desi-Flaschen" dabei hätten. Doch bei aller Liebe zur praktischen und funktionsorientierten Kleidung sollte die Ästhetik nicht vollends auf der Strecke bleiben. Ein echtes No-Go war aus Sicht von Michalsky "Mundschutz mit komischen Sprüchen oder Bildern drauf". Sein Rat: "Die Maske sollte besser einfarbig sein und zum Look passen."

Nachdem ein Großteil der Arbeitnehmer nach 2020 auch in diesem Jahr ihre Zeit im Homeoffice verbracht hat, stellt sich die Frage: "Was erwartet uns bei der Rückkehr ins Büro?" Michael Michalsky bezweifelt, dass Arbeitgeber sich noch an einen bestimmten Dresscode klammern werden: "Und das ist auch gut so. Ich begrüße es sehr, dass nun inzwischen auch die Ministerinnen und Minister etwas lockerer und modischer auftreten."

Wird Karl Lauterbach zum Modevorbild der Politik?

Bestes Beispiel dafür ist sicher Karl Lauterbach, der auch zu seiner Vereidigung zum Gesundheitsminister glatt oben ohne - also ohne Fliege - kam.

Auch haben mit Annalena Baerbock längst Casual Looks samt Boots Einzug in den Bundestag gehalten. Dass Anwältinnen künftig ihre High Heels gegen Doc Martens und Bleistiftrock gegen Jogger tauschen, ist aber zweifelhaft.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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