Die Republik Zypern ist bereit, im Falle einer Eskalation im Libanon und Israel bei Evakuierungen von Bürgern der EU und anderen Staaten zu unterstützen. "Wir sind bereit zu helfen, falls es notwendig wird", sagte der Sprecher der Regierung in Nikosia, Giannis Antoniou, der Deutschen Presse-Agentur. Zahlreiche Botschaften von EU-Ländern hätten bereits Kontakt mit der Regierung Zyperns aufgenommen, um Details der möglichen Evakuierungen zu besprechen. Darunter sei auch Deutschland, hieß es.
Zypern hat wiederholt bei verschiedenen Krisen im Nahen Osten als Drehscheibe für Hilfs- und Evakuierungsaktionen gedient. Es ist das EU-Land, das geografisch am nächsten zum Nahen Osten liegt. Der Flug aus dem Libanon nach Zypern dauert etwa 35 Minuten. Zudem könnten auch Fähren eingesetzt werden, die Ausreisewillige in die Hafenstädte Limassol oder Larnaka bringen. Auf diesen Routen konnten in den vergangenen Monaten bereits mehrmals Menschen in Sicherheit gebracht werden.
Der Evakuierungsplan mit dem Namen "Hestia" sieht den Angaben nach vor, dass Flugzeuge aus EU-Staaten und Drittländern eigene Bürger und ihre Familienmitglieder aus dem Libanon oder Israel holen und nach Zypern bringen. Dazu stehen die Flughäfen von Larnaka und Paphos bereit. Zudem ist in dem Plan detailliert ausgearbeitet, wo die Evakuierten vorübergehend untergebracht würden, bis sie in ihre Heimatländer weiterfliegen.
Nach zwei gezielten Tötungen von Führern der palästinensischen Hamas und der libanesischen Hisbollah-Miliz vergangene Woche mit Drohungen der Vergeltung an Israel stiegen zuletzt die Befürchtungen, dass es zu einem großen Krieg in der Region kommt. © dpa
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