Bedrohlicher Zwischenfall am Sonntag bei den Protesten in Minneapolis: Der Fahrer eines Tanklasters steuerte den Lkw in die protestierende Menschenmenge - Demonstranten wurden dabei nicht verletzt.

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Die Proteste nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd durch einen brutalen Polizeieinsatz haben zahlreiche Städte der USA auch über Pfingsten in Gewalt und Chaos gestürzt.

In Minneapolis im Bundesstaat Minnesota, wo Floyd zu Tode gekommen war, kam es am Sonntag zu einem Zwischenfall: Der Fahrer eines Tanklasters fuhr mit hoher Geschwindigkeit über eine Brücke, während dort ein Protestmarsch mit mehreren Tausenden Teilnehmern unterwegs war. Den Behörden zufolge befand sich der Lastwagen bereits vor dem Vorfall auf der Schnellstraße, obwohl diese bereits geschlossen war und speziell für die Demonstranten Absperrungen errichtet worden waren.

Ob der Fahrer mit Absicht in Richtung der Menge fuhr, war zunächst unklar. In Fernsehaufnahmen war zu sehen, wie Menschen zur Seite sprangen, bevor der Lkw schließlich stoppte.

Keine Demonstranten verletzt

Nach ersten Informationen wurde keiner der Protestierenden bei dem Vorfall verletzt. "Offenbar wurden keine Demonstranten von dem Lastwagen angefahren", erklärte die Abteilung für Öffentliche Sicherheit in Minneapolis auf Twitter.

Dennoch: "Das ist eine sehr beunruhigende Aktion eines Lkw-Fahrers auf der Interstate-35W, die die friedlichen Demonstranten anstachelte."

Der Fahrer selbst wurde nach Angaben der Polizei ins Krankenhaus gebracht, nachdem ihn Demonstranten aus seinem Lkw gezerrt hatten. Seine Verletzungen seien nicht lebensbedrohlich, hieß es. Laut Lokalmedien sitzt der Mann derzeit in Gewahrsam. Es werde untersucht, ob er absichtlich oder zufällig in die Menge fuhr.

Laut Daten der US-Wahlkommission hatte der Lkw-Fahrer in der Vergangenheit insgesamt 315 US-Dollar an das Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump sowie die Republikaner gespendet. Zuvor waren bereits in anderen Städten Fahrzeuge in protestierende Menschengruppen gefahren. (afp/mf)

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