In der Debatte um Konsequenzen aus dem Mannheimer Messerangriff hat sich AfD-Parteichefin Alice Weidel für falsche Zitierungen von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) entschuldigt. "Eine von mir in einer Rede zitierte Pressemitteilung stammte nicht aus dem #BMI (Bundesinnenministerium) - da sind wir bei der Recherche einem Fake aufgesessen, was uns sehr leid tut", schrieb Weidel auf der Plattform X.

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Sprachgenerator-Fake von ChatGPT

Das Ministerium zeigte sich empört: "Wir wenden uns entschieden gegen #Desinformation und gegen die Instrumentalisierung der furchtbaren Gewalttat in Mannheim", heißt es bei X. Trotz Korrektur verbreite sich die Falschinformation weiter.

Auf AfD-Kanälen war ein entsprechendes Video von einer Weidel-Rede auf dem "Pfalztreffen" der AfD Donnersberg am Samstag in rheinland-pfälzischen Kirchheimbolanden am Sonntag zwar nicht zu sehen, allerdings kursierten Kopien eines Videos mit dem Logo "AfD TV" weiter im Netz. Darin zitiert Weidel vor johlendem Publikum aus einer offensichtlich ausgedachten Pressemitteilung Faesers.

Laut dem Portal "T-Online" war das Fake von ChatGPT, also einem Sprachgenerator mit Künstlicher Intelligenz, erstellt worden. Die AfD ließ eine Anfrage zu den Hintergründen zunächst unbeantwortet. Weidel hatte Auszüge daraus in der Rede wörtlich vorgetragen und die Tatsache, dass "solche Leute" wie Faeser noch im Amt seien, als "Schande" und "widerwärtig" bezeichnet. Auf X schrieb sie nun, der "Tenor" ihrer Bemerkungen zur Innenministerin bleibe "dennoch richtig".

Bei dem Messerangriff eines 25 Jahre alten Mannes afghanischer Herkunft auf Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bewegung Pax Europa am Freitag in Mannheim waren sechs Menschen und der Täter selbst verletzt worden. Ein Polizist schwebte am Sonntag weiter in Lebensgefahr. Der Täter war noch nicht vernehmungsfähig, Beamte hatten zuvor seine Wohnung durchsucht und Gegenstände zur Ermittlung des Motivs und der Planung der Tat sichergestellt.  © dpa

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