- Schwimmstar Klete Keller gewann mehrere Medaillen bei den Olympischen Spielen, nach seiner Karriere ging es jedoch steil bergab.
- Er gehörte zu den Randalierern, die am 6. Januar das Kapitol in Washington stürmten.
- Gegenüber seinen ehemaligen Trainern soll Keller in Tränen ausgebrochen sein. Er wisse selbst nicht, wie es so weit kommen konnte.
In der "New York Times" erzählen Weggefährten von Klete Keller, dass sie kurz hofften, er wäre es vielleicht doch nicht. Der Olympiasieger würde doch nicht unmaskiert und ausgerechnet in seiner offiziellen Team-Jacke mithelfen, das Kapitol zu stürmen? Die Hoffnung währte nur kurz.
Inzwischen wurde Klete Keller angeklagt. Das FBI sieht es als erwiesen an, dass er am Dreikönigstag am Sturm auf das Kapitol beteiligt war.
Wie genau sich der einstige Schwimmstar radikalisiert hat, darüber ist bislang nichts bekannt. Keller selbst wollte sich bislang nicht zu den Vorwürfen äußern.
Allerdings hatten zwei seiner ehemaligen Trainer in der Zwischenzeit telefonisch Kontakt zu ihrem einstigen Schützling und in diesen Gesprächen gab sich Keller laut "New York Times" offenbar geläutert.
Keller spricht unter Tränen mit seinen ehemaligen Trainern
Mark Schubert, der Keller an der Universität von Southern California trainierte, erzählt, Keller sei in Tränen ausgebrochen. "Er hat sich bei mir entschuldigt. Und er hat immer wieder wiederholt: 'Du hast so viel für mich getan und ich habe dich enttäuscht.' Auch sagte er immer und immer wieder: 'Ich wollte nicht, dass das passiert.'"
Ähnliches berichtet Jon Urbanchek, der kurz nach Kellers Auftritt vor Gericht mit dem 38-Jährigen gesprochen hatte. Demnach habe Keller in dem 15-minütigen Gespräch durchgehend geweint, erklärt Urbanchek gegenüber der "New York Times". Keller sei sauer auf sich selbst und er habe einfach nicht darüber nachgedacht, was passieren könnte. Laut Urbanchek sei Keller einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen, mit den falschen Menschen.
Am 20. Januar wird Joe Biden als neuer Präsident der USA vereidigt. Das FBI rechnet erneut mit Ausschreitungen im ganzen Land. Die Sicherheitsmaßnahmen vor allem in Washington sind immens. Was am 6. Januar am Kapitol passierte - dass zu viele Menschen zur falschen Zeit am falschen Ort mit den falschen Leuten unterwegs waren - soll sich nicht noch einmal wiederholen. (ska)
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