Berlin - Nach dem Europawahl-Fiasko der Grünen fordert Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann von seiner Partei ein Umsteuern: mehr Offenheit für andere Wege im Klimaschutz, eine Begrenzung irregulärer Migration - und die alleinige Führungsrolle für Vizekanzler Robert Habeck.
"Die Frage ist: Wird jetzt auch mal selbstkritisch und ohne Rücksicht auf Verluste analysiert oder wird es wieder nicht gemacht, wie bei der letzten Bundestagswahl?", sagte der Grünen-Politiker im Podcast "Table.Today" des Nachrichtenportals "Table Media". Die Bundes-Grünen hätten die Sorgen der Bevölkerung offenbar nicht angemessen im Blick gehabt.
Bei der Umwelt- und Klimapolitik regte
In der Asylpolitik fordert Kretschmann mehr Pragmatismus. Irreguläre Migration müsse begrenzt werden. Abschiebungen von Straftätern nach Afghanistan dürften kein Tabu sein. "Wer so etwas macht, hat sein Schutzrecht verwirkt", sagte er mit Blick auf den Messerstecher von Mannheim. "Er muss seine Strafe abbüßen, dann muss er raus hier." In der Flüchtlingspolitik sei bei den Grünen "Luft nach oben".
Für die Bundestagswahl rät der 76-Jährige den Grünen zu einer klaren Führungsstruktur. "Demokratie braucht Führung. Deswegen bin ich gegen eine Doppelspitze. In harten Zeiten muss klar sein, wer ist der Chef." Auf die Frage, wer das sei, antworte er: "Der Vizekanzler." © Deutsche Presse-Agentur
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.