Die UN-Berichterstatterin für Folter hat an die britische Regierung appelliert, die mögliche Auslieferung des Gründers der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, an die USA auszusetzen.
Assanges Argumente müssten auf der Grundlage erheblicher Sorge, dass er im Fall einer Auslieferung der Gefahr von Folter oder anderen Formen der Misshandlung ausgesetzt wird, eingehend geprüft werden, teilte Alice Jill Edwards am Dienstag in Genf mit. Am 21. und 22. Februar findet vor dem High Court in London eine Anhörung dazu statt.
Die USA verlangen die Auslieferung, weil sie
In den USA droht Assange ein Urteil mit bis zu 175 Jahren Haft. Unterstützer sehen in ihm einen mutigen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht brachte. Assange entzog sich dem Zugriff von Behörden mehrere Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London. Seit April 2019 ist er in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis.
Assange leide seit langem an Depressionen und sei suizidgefährdet, teilte Edwards mit. Amerikanische Zusicherungen, dass er human behandelt werde, reichten nicht aus. Unter anderem seien sie nicht bindend.
UN-Berichterstatter sind unabhängige Experten, die unentgeltlich arbeiten. Edwards ist vom UN-Menschenrechtsrat bestellt worden. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.