- China ist nach Angaben Taiwans mit Kampfjets widerrechtlich in seine Identifikationszone für die Luftverteidigung eingedrungen.
- Es sei die bisher größte derartige Provokation der chinesischen Luftwaffe.
- Als Reaktion sei unter anderem die Raketenabwehr aktiviert worden.
Taiwan hat angeprangert, dass 39 chinesische Kampfflugzeuge widerrechtlich in seine Identifikationszone für die Luftverteidigung (ADIZ) eingedrungen sind. Es sei die bisher größte Zahl bei solchen Provokationen durch die chinesische Luftwaffe gewesen, teilte das Verteidigungsministerium am Samstag mit.
Taiwan aktiviert Raketenabwehr
Als Reaktion sei unter anderem die Raketenabwehr aktiviert worden. Premierminister Su Tseng-chang rügte das Vorgehen und sagte, China unterhöhle den Frieden in der Region. Am Vortag, dem chinesischen Nationalfeiertag, waren es bereits 38 chinesische Flugzeuge gewesen, die Taiwans Luftverteidigung derart auf die Probe gestellt hatten. Eine ähnliche Aktion hatte es zuletzt am 23. September gegeben, damals mit 24 Jets.
Peking sieht das demokratische Taiwan, das sich 1949 vom Festland abspaltete, als abtrünnige Provinz und nicht als unabhängigen Staat an und versucht, es international zu isolieren. Die Volksrepublik lehnt jede Form formeller Beziehungen anderer Länder mit der Inselrepublik ab.
Nur 15 Staaten weltweit erkennen Taiwan an und müssen dafür auf diplomatische Beziehungen zu China verzichten. (jwo/ank/dpa)
Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikels wurde berichtet, China sei in Taiwans Luftraum eingedrungen. Richtig ist, dass die Kampfflugzeuge in die Identifikationszone für die Luftverteidigung (ADIZ) eingedrungen sind. Wir haben den Artikel entsprechend korrigiert.
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