Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol hat einen geplanten Besuch in Deutschland wenige Tage vorher abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben. Auch ein Besuch Dänemarks, der sich in der nächsten Woche anschließen sollte, finde vorerst nicht statt, teilte eine Sprecherin des Präsidialamts in Seoul am Mittwoch mit.
Unter Berücksichtigung verschiedener Angelegenheiten und nach Beratung mit beiden Ländern seien die Besuchstermine abgesagt worden. Was die Angelegenheiten sind, blieb unklar. Laut der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap wollte Yoon ursprünglich am Sonntag nach Deutschland fliegen.
Aus dem Bundespräsidialamt hieß es, der Staatsbesuch sei auf Bitten der koreanischen Seite verschoben worden. Einen neuen Termin gebe es bislang nicht. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte Südkorea im vergangenen Mai besucht.
Die Entscheidung für die Verschiebung sei aus innenpolitischen Gründen getroffen worden, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf eine regierungsnahe Informationsquelle. Yoon erachte es als nötig, sich vor allem auf die Wirtschaft und die nationale Sicherheit zu konzentrieren. Unter anderem drohe ein landesweiter Ärztestreik.
Auch Nordkoreas "anhaltende Provokationen" spielten eine Rolle. Nordkorea hatte am Mittwoch laut dem südkoreanischen Militär erneut mehrere Marschflugkörper abgefeuert. Das Land hatte zuletzt nach eigenen Angaben mehrfach strategische Lenkflugkörper zum Ausbau seiner nuklearen Schlagkraft getestet. © dpa
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