Abu Muhammad al-Masri, der stellvertretende Anführer der Terrorgruppe Al-Kaida ist tot. Laut einem Bericht ist er auf der Betreiben der USA hin bereits im August in der iranischen Hauptstadt Teheran erschossen worden. Die iranische Regierung weist den Bericht als "erfundene" Geschichte zurück.
Der stellvertretende Anführer des Terrornetzwerks Al-Kaida ist laut einem Bericht der "New York Times" bei einem israelischen Geheimdiensteinsatz im Iran getötet worden.
Al-Kaida-Vize Abu Mohammed al-Masri sei auf Betreiben der USA im August von zwei israelischen Agenten in der iranischen Hauptstadt Teheran erschossen worden, berichtete die Zeitung am Freitag unter Berufung auf Geheimdienstbeamte. Die iranische Regierung wies den Bericht als "erfundene" Geschichte zurück.
Al-Masri, der eigentlich Abdullah Ahmed Abdullah hieß, wird für die Bombenanschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania im Jahr 1998 mit mehr als 200 Toten verantwortlich gemacht. Die USA führten ihn auf ihrer Liste der meistgesuchten Terroristen und hatten eine Belohnung von zehn Millionen Dollar (9,3 Millionen Euro) für Hinweise zu seiner Ergreifung ausgesetzt.
Auch al-Masris Tochter wurde getötet
Bei dem Geheimdiensteinsatz in Teheran, der laut der "New York Times" am 7. August am Jahrestag der Botschaftsanschläge stattfand, wurde dem Bericht zufolge auch al-Masris Tochter Miriam getötet. Sie war demnach die Witwe von Hamsa bin Laden, einem Sohn von Al-Kaida-Gründer Osama bin Laden.
Wie die "New York Times" unter Berufung auf US-Geheimdienstbeamte berichtete, war al-Masri seit 2003 im Iran in "Gewahrsam" gewesen. Er habe aber spätestens ab 2015 frei im Teheraner Stadtbezirk Pasdaran gelebt. Am 7. August sei er in der Nähe seines Zuhauses mit seiner Tochter Miriam in einem weißen Renault unterwegs gewesen, als zwei Bewaffnete auf einem Motorrad fünf Schüsse aus einer schallgedämpften Pistole auf die beiden abgefeuert hätten.
Die iranischen Nachrichtenagenturen Irna und Mehr hatten damals über einen ähnlichen Vorfall berichtet, aber andere Namen genannt. Bei den beiden Opfern handelte es sich demnach um den 58-jährigen Habib Dauud, einen Geschichtslehrer aus dem Libanon, und seine 27-jährige Tochter Marjam.
Iran nennt Vorfall eine "erfundene" Geschichte
Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Sajid Chatibsadeh, erklärte am Samstag, bei dem Bericht der "New York Times" handele es sich um eine "erfundene" Geschichte. Indem sie "erfundene Informationen an die Medien weitergeben", versuchten die USA und Israel, dem Iran die Schuld für die "kriminellen Taten" von Al-Kaida und anderen Terrorgruppen zu geben.
Bei den Anschlägen auf die US-Botschaften in Nairobi und Daressalam waren am 7. August 1998 224 Menschen getötet und mehr als 5.000 weitere verletzt worden. Fast alle Opfer stammten aus Afrika. Zu den Anschlägen bekannte sich Al-Kaida. Gegen Al-Masri wurde in den USA Anklage erhoben.
Laut einem als streng geheim eingestuften Dokument des Nationalen Terrorabwehrzentrums der USA von 2008, aus dem die "New York Times" zitierte, galt al-Masri damals als der "erfahrenste und fähigste Einsatzplaner" von Al-Kaida, der noch nicht in den USA oder in einem verbündeten Land in Haft war.
Die US-Regierung hatte den Iran schon 2016 beschuldigt, Al-Kaida-Mitgliedern Unterschlupf zu gewähren oder die Durchreise zu gestatten. Teheran hatte die Vorwürfe damals zurückgewiesen. Der schiitische Iran wurde in der Vergangenheit selbst von Anschlägen sunnitischer Extremistengruppen erschüttert und stuft Al-Kaida als "Terrororganisation" ein. (AFP/lh)
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