Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei einem Staatsbesuch in Vietnam um Fachkräfte aus dem südostasiatischen Land geworben.

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"Wir wollen noch mehr gut ausgebildete Fachkräfte in unser Land einladen", sagte Steinmeier am Mittwoch bei einem Besuch der Vietnamesisch-Deutschen Universität in Ho-Chi-Minh-Stadt. Die vielen Geschichten vietnamesisch-deutscher Migration seien "die Lebensadern unserer Partnerschaft", sagte der Bundespräsident. "Es sind diese Beziehungen, auf die wir aufbauen wollen."

Der Bundespräsident war am Dienstag zu einem zweitägigen Staatsbesuch in Vietnam eingetroffen. Anschließend wird er nach Thailand weiterreisen. Bei seiner Reise wird Steinmeier von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) begleitet. Die Bundesregierung will in Südostasien gezielt um Arbeitskräfte werben. In Vietnam sollte eine Vereinbarung zur Zuwanderung von Arbeitskräften unterzeichnet werden. Deutschland bemühte sich zuletzt vor allem um Pflegerinnen und Pfleger mit Berufsabschluss.

Bei seinem Besuch betonte Steinmeier Deutschlands "großes Interesse an einem engen Austausch" und an einer Vertiefung der bilateralen Beziehungen. Das deutsche Staatsoberhaupt lobte das südostasiatische Land in diesem Zusammenhang als "Anker in der Region" - auch mit Blick auf die Rolle Vietnams im Verbund der Asean-Staaten.

"Innerhalb der Asean-Gemeinschaft spielt Vietnam eine besonders wichtige Rolle", sagte Steinmeier, Der Verbund sei "ein selbstbewusster Zusammenschluss von Staaten mit dem Anspruch, wirtschaftliche, regionale und sicherheitspolitische Herausforderungen in eigener Verantwortung zu meistern".

Mit Blick auf die Konkurrenz zwischen den Weltmächten USA und China lobte der Bundespräsident den Willen der Asean-Staaten, "sich in Zeiten der geopolitischen Polarisierung nicht von einem Lager vereinnahmen" zu lassen. "Wir müssen unsere bestehenden Partnerschaften stärken und neue aufbauen. Wir müssen einseitige Abhängigkeiten vermeiden", sagte Steinmeier.

Vor diesem Hintergrund appellierte der Bundespräsident an Hanoi, sich gemeinsam mit Berlin für eine Reform der Welthandelsorganisation (WTO) einzusetzen. Beide Länder sollten "rund um die Welt werben für Vernetzung, Handel und Zusammenarbeit".  © AFP

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