Das Bundeskriminalamt (BKA) soll mehr Personal bekommen für den Kampf gegen Clan-Kriminalität. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sagte der "Bild"-Zeitung (Dienstag): "Der rechtstreue Bürger wird als "Opfer", die deutsche Gesellschaft als Beute und unsere Gesetze und Regeln als nicht verbindlich betrachtet."
Ziel der neuen Bund-Länder-Initiative zur Bekämpfung der Clan-Kriminalität kurz "BLICK", sei es, Strukturen, Arbeitsweisen und Verflechtungen krimineller Clans aufzudecken, berichtet die Zeitung. Mit diesen Informationen ausgestattet sollten die Länder vor Ort den Fahndungsdruck auf die Clans erhöhen.
Türkisch- und arabischstämmige Clans im Visier
Im Januar hatte das BKA bereits angekündigt, Verbrechen von türkisch- und arabischstämmigen Clans in Deutschland genauer ins Visier zu nehmen. Im nächsten Bundeslagebild zur Organisierten Kriminalität soll es erstmals ein Kapitel mit dem Titel "Kriminelle Mitglieder von Großfamilien ethnisch abgeschotteter Subkulturen" geben.
Vor allem in Berlin, Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wurde laut BKA zu Jahresbeginn intensiv in Sachen Clan-Kriminalität ermittelt. So beschlagnahmte etwa im August 2018 die Polizei allein in Berlin von einem arabischstämmigen Clan 77 Immobilien im Wert von mehr als neun Millionen Euro. Der Vorwurf: Geldwäsche. Die Ermittlungen richteten sich gegen insgesamt 16 Familienmitglieder.
Im Interview mit "Bild" ging
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