Charkiw leidet weiter: Jetzt sind mehr als 20 Menschen bei einem Angriff verletzt worden. Wegen des heftigen russischen Beschusses muss in der Ukraine zeitweise der Strom abgeschaltet werden.
Bei neuen russischen Angriffen auf die ostukrainische Großstadt Charkiw sind dort offiziellen Angaben zufolge mindestens 21 Menschen verletzt worden. Unter den Opfern seien drei Kinder, teilte die Staatsanwaltschaft der an Russland grenzenden Region am Dienstagabend (14. Mai) auf Telegram mit. Die ukrainischen Behörden berichteten von mehreren Luftangriffen, die die Stadt im Laufe des Tages erschütterten und auch ein mehrstöckiges Wohnhaus getroffen haben sollen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj pochte in seiner abendlichen Videoansprache erneut auf mehr internationale Hilfe bei der Luftverteidigung, insbesondere von Charkiw. "Wenn wir bereits zwei Patriot-Systeme für diese Region bekommen hätten, dann hätte das einen Unterschied für die Gesamtsituation im Krieg gemacht", betonte Selenskyj, der sich früher am Tag mit dem in die Ukraine gereisten US-Außenminister Antony Blinken getroffen hatte.
Strom-Notabschaltungen in Ukraine nach russischem Kraftwerks-Beschuss
Unterdessen musste in der Ukraine nach wochenlangen russischen Angriffen auf Kraftwerke am Dienstag vorübergehend der Strom abgeschaltet werden. Der staatliche Stromversorger Ukrenergo erklärte im Onlinedienst Telegram, dass er sich gezwungen sehe, von 21.00 bis 24.00 Uhr (Ortszeit, 20.00 bis 23.00 Uhr MESZ) "kontrollierte Notfallabschaltungen in allen Regionen der Ukraine" vorzunehmen. "Der Grund dafür ist ein erheblicher Strommangel im Netz infolge der russischen Angriffe und eines erhöhten Verbrauchs aufgrund eines Kälteeinbruchs", gab Ukrenergo an.
Es war unklar, wie schwerwiegend die Ausfälle im ganzen Land waren. Die Stadtverwaltung Kiews erklärte, dass zehn Prozent der Haushalte in der Hauptstadt vom Stromnetz getrennt seien. In den Onlinenetzwerken geteilte Aufnahmen zeigten Gebäude im Zentrum der westlichen Stadt Lwiw in völliger Dunkelheit. Ukrenergo gab an, dass auch Stromlieferungen an Unternehmen am Mittwoch rationiert würden. (mt/dpa/afp)
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