Am bundesweiten Vorlesetag hat sich am Freitag mehr als eine Million Vorleser und Zuhörer beteiligt. Die Initiatoren sprachen von einem neuen Teilnahmerekord. Auch Prominente sowie Politiker wie Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) und die Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, Malu Dreyer (SPD) und Hendrik Wüst (CDU), lasen Kindern vor.
Ziel der jährlich wiederkehrenden Aktion ist es, mehr Kinder für Bücher und Geschichten zu begeistern. "Mehr als jedem dritten Kind wird selten oder nie vorgelesen", erklärte Bahn-Chef Richard Lutz. Damit seien diese Kinder bereits bildungsbenachteiligt, wenn sie in die Schule kommen. Der Vorlesetag solle darauf aufmerksam machen, "wie wichtig es ist, Kindern regelmäßig vorzulesen".
Auch der Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, Jörg Maas, erklärte, es gehe darum, Vorlesen und Lesen als gesamtgesellschaftliche und politische Aufgabe voranzubringen. "Denn nur so können wir einen nachhaltigen Wandel erreichen und Kindern echte Chancen ermöglichen – und zwar unabhängig von ihrer sozialen Herkunft."
"Durch Vorlesen können wir Kindern helfen, besser lesen zu lernen", erklärte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). "Jedes vierte Kind in unserem Land kann am Ende der Grundschulzeit nicht richtig lesen." Die Ministerin las Grundschulkindern in Berlin vor.
Der Vorlesetag gibt es bereits seit 2004 auf Initiative der Wochenzeitung "Die Zeit", der Stiftung Lesen und der Deutsche-Bahn-Stiftung. In diesem Jahr stand das Lesefest unter dem Motto "Vorlesen verbindet".
Die Leseaktionen fanden unter anderem in Schulen, Kindergärten, Bibliotheken und Museen statt. Außerdem gab es ein digitales Vorlesefestival, bei dem Lesebotschafterinnen und Lesebotschafter wie der Fußballer Thomas Müller sowie die Schauspielerinnen Paula Schramm und Sonja Gerhardt mit Vorlesevideos Geschichten zum Leben erwecken. © AFP
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