- In der Schweiz starten kommendes Jahr Pilotprojekte, bei denen Cannabis legal verkauft wird.
- Zudem will das Parlament Cannabis entkriminalisieren.
- Bereits vor einem Jahr wurde das Betäubungsmittelgesetzt angepasst.
Die Schweiz ist bei der möglichen Legalisierung von Cannabis einen Schritt weiter als Deutschland. Vor einem Jahr wurde das Betäubungsmittelgesetz angepasst. Nun beginnen 2022 in mehreren Großstädten Pilotprojekte, bei denen Cannabis zu Genusszwecken verkauft wird. Parallel will das Parlament das Verbot von Cannabis aufheben und arbeitet daran, Anbau, Handel und Konsum neu zu regeln.
Bei der Stadt Zürich können sich bis Ende dieses Jahres Apotheken und Clubs melden, die an dem Pilotversuch "Züri Can - Cannabis mit Verantwortung" teilnehmen wollen. Teilnehmer müssen volljährig sein. Die Stadt Basel will mit dem Verkauf in Apotheken Mitte nächsten Jahres beginnen.
Das Projekt ist dort auf drei Jahre angelegt. Auch andere Städte sind dabei, Pilotprojekte zu starten. Alle sollen wissenschaftlich begleitet werden. "Die Versuche sollen eine wissenschaftliche Grundlage für die künftige gesetzliche Regelung liefern", so das Bundesamt für Gesundheit.
Cannabis soll entkriminalisiert werden
"Cannabis soll nicht mehr verboten sein, sondern Anbau, Produktion, Handel und Konsum sollen umfassend neu geregelt werden", schrieb das Sekretariat der Kommissionen für soziale Sicherheit und Gesundheit in der zweiten Parlamentskammer, dem Ständerat, im Oktober. Der Nationalrat soll nun ein Gesetz zur Entkriminalisierung von Cannabis ausarbeiten.
Die Abgabe von medizinischem Cannabis per Rezept ist seit langem möglich. Zudem ist Cannabis mit weniger als einem Prozent der psychoaktiven Substanz Tetrahydrocannabinol (THC) legal. Es wird seit 2017 an fast jeder Ecke legal verkauft. Auch der Anbau von diesem so genanntes CBD-Cannabis ist erlaubt. CBD steht für Cannabidiol, das kein Suchtpotenzial hat sondern entspannend wirkt. (dpa/ari)
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