Grünen-Chef Omid Nouripour betrachtet den Bruch der AfD mit ihrem Europawahl-Spitzenkandidaten Maximilian Krah als "fadenscheiniges Manöver". Er bezweifle, dass die Menschen sich davon täuschen ließen, sagte Nouripour am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

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"Auch ohne öffentliche Auftritte ihres Spitzenkandidaten ist längst klar: Die AfD vertritt die Interessen von Autokratien wie China und Russland – und ist damit eine Gefahr für die nationale Sicherheit in diesem Land", erklärte Nouripour. "Die AfD versucht ihren eigenen Spitzenkandidaten bis zum Wahltag zu verstecken. Sie glaubt damit die Spionage- und Bestechlichkeitsvorwürfe sowie seine jüngsten Verharmlosungen der SS vergessen zu machen", sagte er weiter. "Ich bezweifle, dass die Menschen im Land sich von so einem fadenscheinigen Manöver täuschen lassen."

Gut zwei Wochen vor der Europawahl hat die AfD mit Krah gebrochen. Der Bundesvorstand habe ein Auftrittsverbot für Krah verhängt, teilte ein Parteisprecher am Mittwoch mit und bestätigte damit eine Meldung der "Bild"-Zeitung. Krah selbst erklärte auf der Plattform X, er verzichte auf weitere Wahlkampfauftritte und trete als Mitglied des Bundesvorstands zurück. Hintergrund sind umstrittene Äußerungen Krahs zur SS und ein darüber entbrannter Streit mit der französischen Rechtspartei Rassemblement National. Krah steht aber bereits seit Wochen unter Druck. Wie es nun mit dem Europawahlkampf der AfD weitergeht, ist unklar.  © dpa

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