Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, verlangt neue Anstrengungen aller Länder mit Einfluss zur Entspannung der gefährlichen Lage im Nahen Osten. Die verheerende humanitäre Krise im Gazastreifen müsse beendet werden, die Attacken im besetzten Westjordanland müssten aufhören und das Risiko einer Eskalation des Konflikts verhindert werden, teilte Türk am Dienstag in Genf mit.
Israel behindere weiterhin die Einfuhr und Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen, sagte Türk. Das sei ebenso wie die weitreichende Zerstörung ziviler Infrastruktur nach internationalem Recht verboten.
Türk verlangte die Freilassung der im Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppten Geiseln aus Israel, eine Feuerpause und vollen Zugang aller humanitären Helfer, um die Not der Zivilbevölkerung zu lindern. Die Menschen lebten unter verheerenden Bedingungen und seien vor neuen Militärschlägen nirgendwo sicher. Das UN-Menschenrechtsbüro habe Berichte erhalten, dass das israelische Militär während der Feierlichkeiten zum Ende des Fastenmonats Ramadan vergangene Woche mindestens acht Moscheen angegriffen habe.
Im Westjordanland würden Palästinenser ständig von Hunderten israelischen Siedler angegriffen, die oft vom Militär unterstützt würden. Nach der Tötung eines 14-jährigen Israeli aus einer Siedlerfamilie seien bei Racheakten vier Palästinenser getötet worden, darunter ein Kind. Israel sei als Besatzungsmacht verpflichtet, Palästinenser vor Siedlerattacken und rechtswidriger Gewalt durch Sicherheitskräfte zu schützen, so Türk. © dpa
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