Jedes Jahr geben die UN einen Bericht darüber heraus, wo Kinder besonders stark unter bewaffneten Konflikten leiden. Jetzt wurde Israel aufgenommen - und übt scharfe Kritik. Die UN wehren sich.

Mehr News zum Krieg in Nahost

Israel hat mit Empörung auf die bevorstehende Aufnahme seiner Armee auf eine UN-Liste wegen mangelnden Schutzes von Kindern im Krieg reagiert. Er sei "zutiefst schockiert und angewidert von der beschämenden Entscheidung", Israel auf die sogenannte Liste der Schande zu setzen, erklärte Israels UN-Botschafter Gilad Erdan am Freitag.

Netanjahu: Israelische Armee "moralischste der Welt"

"Jetzt wird die Hamas noch mehr Schulen und Krankenhäuser angreifen, denn diese beschämende Entscheidung des Generalsekretärs wird der Hamas nur Hoffnung machen", kritisierte Erdan den Schritt.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärte im Onlinedienst X, die UNO habe sich selbst "auf die schwarze Liste der Geschichte gesetzt, als sie sich denen anschloss, die die mörderische Hamas unterstützen". Die israelische Armee sei "die moralischste Armee der Welt", betonte Netanjahu. "Keine wahnhafte UN-Entscheidung wird das ändern."

Auch Hamas und Islamischer Dschihad in Liste aufgenommen

Wie die Nachrichtenagentur AFP am Freitag aus Diplomatenkreisen erfuhr, setzte die UNO auch die militanten islamistischen Palästinensergruppen Hamas und Islamischer Dschihad auf die Liste.

Der jährliche UN-Bericht "Kinder und bewaffnete Konflikte" von UN-Generalsekretär António Guterres soll am 18. Juni veröffentlicht werden. Er weist auf Menschenrechtsverletzungen gegen Kinder in rund 20 Konfliktgebieten hin. Im vergangenen Jahr wurden auch das russische Militär und mit Russland verbündete und bewaffnete militärische Gruppen in die "Liste der Schande" aufgenommen. (mt/afp)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.