In Tel Aviv haben Tausende für die Absetzung von Ministerpräsident Netanjahu demonstriert. Ihrer Meinung nach habe die Regierung bisher nicht genügend für die Freilassung der verbliebenen rund 130 Geiseln getan.
Mehrere Tausend Menschen haben bei einer Demonstration in der israelischen Metropole Tel Aviv den Rücktritt von Ministerpräsident
Auch in anderen israelischen Städten gingen am Samstagabend Menschen gegen Netanjahu auf die Straße. In den Küstenstädten Haifa und Caesarea demonstrierten jeweils rund 1000 Menschen, wie israelische Medien berichteten.
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100 Tage Krieg im Gazastreifen
Am Sonntag wird der Krieg seit 100 Tagen andauern. Am 7. Oktober hatten Hamas-Terroristen im israelischen Grenzgebiet ein Massaker verübt, dem 1.200 Menschen zum Opfer fielen. Dabei entführten die Terroristen rund 240 Menschen in den Gazastreifen. Während einer Feuerpause wurden 105 Geiseln freigelassen, im Gegenzug für 240 palästinensische Häftlinge
Das Massaker löste den jüngsten und bisher schlimmsten Gaza-Krieg aus. Israels Militär versucht seitdem mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive, die militärische Infrastruktur der Hamas zu zerschlagen.
Ministerpräsident Netanjahu musste nach dem Hamas-Überfall im Oktober einen starken Einbruch seiner Popularität hinnehmen. In der Öffentlichkeit wirft man ihm vor, die Vorbereitungen der Sicherheitskräfte auf einen derartigen Angriff vernachlässigt zu haben.
Netanjahu habe eine fragwürdige Regierungskoalition mit ultra-religiösen und extremistischen Parteien gebildet, lauten die Vorwürfe. Mit diesen Partnern wollte er eine heftig umstrittene Justizreform durchboxen, gegen die es im vergangenen Jahr immer wieder Massenproteste gab. Die Reform scheiterte zu Beginn dieses Jahres an einem Urteil des Obersten Gerichts. (dpa/cgo)
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