• 22:20 Uhr: ➤ Israelische Armee: Größte Hamas-Waffenfabrik im Gazastreifen seit Kriegsbeginn entdeckt
  • 17:04 Uhr: Medizinerteam muss Arbeit in Klinik in Gaza wegen Krieg einstellen
  • 16:00 Uhr: UN-Experten fordern Aufarbeitung von Gewalttaten bei Hamas-Angriff
  • 15:30 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 23.000
  • 14:08 Uhr: Hisbollah-Kommandeur im Libanon bei Drohnenangriff getötet

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➤ Israelische Armee: Größte Hamas-Waffenfabrik im Gazastreifen seit Kriegsbeginn entdeckt

  • 22:20 Uhr

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge im Gazastreifen "die größte Waffenproduktionsstätte" der Hamas seit Beginn des Krieges gegen die islamistische Palästinenserorganisation entdeckt. Einige der Tunnelschächte mit den darin lagernden Raketen und Granaten in Bureidsch im Zentrum des Gazastreifens seien 30 Meter tief, erklärte die Armee am Montag. Die Tunnel seien Teil eines Netzwerks, das Hamas-Kämpfer im gesamten Gazastreifen verbinde.

Zuvor hatten Armeevertreter Journalisten zahlreiche Waffenfabriken und Tunnel in dem Palästinensergebiet gezeigt, welche die Hamas zu militärischen Zwecken nutzte. Scheinbare Zementfabriken und weitere Industrieanlagen würden in Wirklichkeit zur Herstellung von Raketen und Granaten verwendet, die in tiefen Schächten gelagert würden, sagten Armeevertreter bei einem Presserundgang in der Flüchtlingssiedlung Bureidsch südlich der Stadt Gaza.

In einer der Baracken zeigte Armeesprecher Daniel Hagari am Montag Zünder für Raketen, die aufgrund ihrer Reichweite von rund hundert Kilometern jederzeit den Süden und das Zentrum Israels treffen können. Den Reportern vor Ort sagte Hagari, dass "diese Fabrik in die Salah-al-Din-Straße eingebettet wurde" - eine wichtige Nord-Süd-Route, die auch für den Transport humanitärer Hilfe in den Gazastreifen genutzt wird.

Am Samstag hatte Hagari bei seiner abendlichen Pressekonferenz gesagt, die israelische Armee habe "die Zerschlagung der militärischen Struktur der Hamas im nördlichen Gazastreifen abgeschlossen". Die Streitkräfte würden sich nun auf die Zerschlagung der islamistischen Palästinenserorganisation "im Zentrum und im Süden des Gebiets" konzentrieren. Chan Junis im Süden verfüge über eine "unterirdische Stadt aus vielfach verzweigten Tunneln". Die Flüchtlingslager im Zentrum des Gazastreifens seien "überfüllt und voller Terroristen", sagte Hagari.(afp)

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Machtverhältnisse in Nahost: Verbündete USA/Israel, Verbündete Iran © dpa-infografik GmbH

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 8. Januar:

UN-Experten fordern Aufarbeitung von Gewalttaten bei Hamas-Angriff

  • 16:00 Uhr

Angesichts von Berichten über eine Vielzahl mutmaßlicher Gewalttaten während des Angriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel haben UN-Menschenrechtsexperten dazu aufgerufen, diese zu verfolgen und zu bestrafen. "Diese Taten stellen grobe Verstöße gegen das Völkerrecht dar", hieß es am Montag in einer gemeinsamen Erklärung der UN-Sonderberichterstatterin für Folter, Alice Jill Edwards, und des Sonderberichterstatters für außergerichtliche Hinrichtungen, Morris Tidball-Binz.

Laut den beiden unabhängigen Experten, die vom UN-Menschenrechtsrat ernannt wurden, aber nicht im Namen der Vereinten Nationen sprechen, könnten die Vorfälle als Kriegsverbrechen und "angesichts der Zahl der Opfer und der umfassenden Planung und Vorbereitung" als Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingestuft werden.

Vor allem die zunehmende Zahl von Berichten über sexuelle Gewalt sei "erschütternd", erklärten Edwards und Tidball-Binz. Es gebe Vorwürfe von sexueller Folter, "einschließlich Vergewaltigungen und Gruppenvergewaltigungen, sexuellen Übergriffen, Verstümmlungen und Schüssen in den Genitalbereich. Die Anerkennung und Dokumentation des angerichteten Schadens und das Streben nach Gerechtigkeit sind entscheidende Schritte in Richtung eines Friedens", betonten die UN-Experten. (afp/phs)

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Medizinerteam muss Arbeit in Klinik in Gaza wegen Krieg einstellen

  • 17:04 Uhr

Medizinische Helfer sind laut einer Hilfsorganisation gezwungen, wegen zunehmender Militäreinsätze Israels im Zentralabschnitt des Gazastreifens das dortige Al-Aksa-Krankenhaus zu verlassen. Die Klinik verbleibe "das einzige funktionierende Krankenhaus in der Mitte von Gaza", teilte die private Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) mit Hauptsitz in New York am Montag mit.

Die israelische Armee habe Flugblätter abgeworfen, welche die Umgebung des Krankenhauses als "rote Zone" kennzeichneten, hieß es in der Mitteilung. Man befürchte daher Angriffe und das Medizinische Notfallteam von Medical Aid for Palestinians (MAP/Großbritannien) und IRC könne nicht zurückkehren. Viele örtliche Mitarbeiter hätten wegen des Konflikts ebenfalls keinen Zugang zu dem Krankenhaus, um dort hunderte von Patienten zu versorgen.

Der Chirurg Professor Nick Maynard berichtete: "Die Anzahl der Verletzungen, die in den letzten Tagen eingeliefert wurden, ist erschreckend." Wegen des Mitarbeitermangels würden Menschen sterben, die sonst gerettet werden könnten. (dpa)

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Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 23.000

  • 15:30 Uhr

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn vor drei Monaten auf 23.084 gestiegen. Fast 59.000 Menschen seien verletzt worden, hieß es in der Mitteilung am Montag. Binnen 24 Stunden seien bei israelischen Angriffen in dem Küstenstreifen 249 Menschen getötet worden. Es wird dabei nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterschieden. Bei rund 70 Prozent der Getöteten soll es sich um Frauen und Minderjährige handeln. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. (dpa)

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Hisbollah-Kommandeur im Libanon bei Drohnenangriff getötet

  • 14:08 Uhr

Im Libanon ist ein Kommandeur der schiitischen Hisbollah bei einen mutmaßlich israelischen Drohnenangriff getötet worden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Kreisen der Hisbollah und der Sicherheitsbehörden. Wissam al-Tauil wurde demnach beim Angriff einer israelischen Drohne auf sein Auto im Südlibanon getötet. Auch die Staatsagentur NNA berichtete, dass er bei einem Angriff mit einer israelischen Drohne am Montagmorgen getötet worden sei. Auch ein weiterer Mensch sei dabei ums Leben gekommen.

Die Hisbollah bestätigte, dass Al-Tauil, der auch unter dem Kampfnamen Hadsch Jauad bekannt war, ums Leben gekommen sei. Die Miliz nannte aber keine weiteren Details. Israels Armee kommentiert Angriffe im Ausland oder Berichte darüber in der Regel nicht und äußerte sich auch am Montag nicht zum Angriff im Libanon.

Sicherheitskreisen zufolge gehörte Al-Tauil einer Eliteeinheit der Hisbollah an. Israel hat diese aufgefordert, sich von Gegenden nahe der gemeinsamen Grenze zurückzuziehen. (dpa/phs)

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Nach drei Monaten Krieg: Noch 136 Geiseln im Gazastreifen

  • 12:53 Uhr

Zu Beginn des vierten Monats im Gaza-Krieg geht Israel davon aus, dass noch 136 Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden. 25 davon seien vermutlich nicht mehr am Leben, teilt eine israelische Regierungssprecherin mit. Zu den Geiseln zählt Israel auch die Leichen zweier Soldaten, die während des letzten großen Gaza-Kriegs 2014 entführt worden waren, sowie zwei weitere Israelis, die seit damals in dem Küstenstreifen festgehalten werden.

Bei dem Terrorangriff der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Palästinensergruppen vor drei Monaten wurden nach neuesten Informationen rund 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt.

Im Rahmen eines Deals zwischen der Regierung in Jerusalem und der Hamas wurden während einer einwöchigen Feuerpause Ende November insgesamt 105 Geiseln freigelassen. Im Austausch entließ Israel 240 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen. In der Woche kamen 81 Israelis und 24 Ausländer frei. Darunter waren auch 14 deutsch-israelische Doppelstaatler. (dpa/phs)

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Israel beschießt Stellungen der Hisbollah-Miliz im Libanon

  • 10:11 Uhr

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben wieder mehrere Ziele der Hisbollah-Miliz im nördlich angrenzenden Libanon unter Beschuss genommen. Kampfjets der Luftwaffe hätten eine militärische Anlage nahe Marwahin und einen Raketenwerfer andernorts an der Grenze angegriffen, teilten die Streitkräfte am Montagmorgen mit. Zudem hätten eine israelische Drohne und ein Hubschrauber Stellungen attackiert, von denen aus Israel beschossen worden sei.

Die mit der islamistischen Terrororganisation Hamas und dem Iran verbündete Hisbollah und israelische Streitkräfte lieferten sich in den vergangenen Tagen immer wieder Schusswechsel. Im laufenden Gaza-Krieg als Folge des blutigen Hamas-Terrorangriffs vom 7. Oktober vergangenen Jahres befürchten Chefdiplomaten wie US-Außenminister Antony Blinken eine Ausweitung auf andere Teile der Region. (dpa)

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Baerbock zu Besuch im Westjordanland eingetroffen

  • 09:44 Uhr

Am zweiten Tag ihrer Nahost-Reise ist Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zu einem Besuch im Westjordanland eingetroffen. Über den israelischen Kontrollpunkt Beitunja reiste die Ministerin am Montagmorgen in das von Israel besetzte Palästinensergebiet ein. Erster Programmpunkt sollte ein Besuch in dem palästinensischen Dorf al-Masraa al-Kiblija sein. Dort will die Ministerin mit Bewohnern sprechen, die durch die Gewalt extremistischer israelischer Siedler vertrieben wurden. Am Mittag ist dann ein Treffen in Ramallah mit Außenminister Riad al-Maliki geplant.

Bereits am Sonntag hatte Baerbock Israel in ihren Gesprächen mit Vertretern der israelischen Regierung zum Vorgehen gegen die zunehmende Gewalt extremistischer Siedler gegen palästinensische Bewohner des Westjordanlands aufgefordert. Sie habe ihre "tiefe Sorge über Gewalt und Vertreibung von Menschen im Westjordanland durch radikale Siedler unterstrichen", sagte Baerbock am Abend in Jerusalem. (dpa/phs)

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WHO: Hilfslieferungen für Nord-Gaza seit zwölf Tagen unmöglich

  • 07:01 Uhr

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist nach eigenen Angaben im laufenden Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas seit zwölf Tagen nicht mehr in den Norden des Gazastreifens gelangt. Eine geplante Mission zum Krankenhaus Al-Awda sei zum vierten Mal abgesagt worden, weil die Sicherheit nicht gewährleistet gewesen sei, teilte die WHO in der Nacht zum Montag auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Schwere Bombardierungen, nur eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten und unterbrochene Kommunikation hätten es "nahezu unmöglich" gemacht, medizinische Hilfsgüter in den isolierten Küstenstreifen und vor allem in dessen Norden zu liefern.

Die Krankenhäuser seien ernsthaft unterbesetzt, weil das medizinische Personal nach den Evakuierungsaufrufen geflohen sei, sagte die UN-Organisation. Ein sicherer und ungehinderter Zugang zum Norden des Gazastreifens sei dringend nötig, forderte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf X. "Weitere Verzögerungen werden zu mehr Toten und Leid für zu viele Menschen führen", schrieb er. (dpa)

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Mit Material der dpa und AFP

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