Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Leiche einer weiteren israelischen Geisel aus dem Gazastreifen geborgen. Armeesprecher Daniel Hagari teilte am Samstag mit, der 53-jährige Ron Benjamin sei während des Großangriffs der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober ermordet und dann in den Gazastreifen verschleppt worden. Benjamins Leichnam sei zusammen mit den Leichen der drei Geiseln entdeckt worden, deren Bergung am Freitag bekanntgegeben worden sei, sagte Hagari.

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Am Freitagabend hatte der Armeesprecher die Bergung von drei getöteten Geiseln verkündet - der Deutsch-Israelin Shani Louk, Amit Buskila und Itzhak Gelerenter. Die drei seien "bei dem Massaker der Hamas am 7. Oktober als Geiseln genommen", bei ihrer Flucht von dem Nova-Musikfestival "brutal ermordet" und ihre Leichen in den Gazastreifen gebracht worden.

252 Menschen in den Gazastreifen entführt

Demnach konnten die Leichen "bei einer gemeinsamen Operation der Armee und des Geheimdienstes" nach Israel zurückgeholt werden. Grundlage seien Informationen gewesen, die "bei Verhören von im Gazastreifen festgenommenen Terroristen" gewonnen wurden.

Bei dem Überfall der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel wurden nach israelischen Angaben mehr als 1.170 Menschen getötet, die meisten von ihnen Zivilisten. Mehr als 360 Menschen wurden allein auf dem Festivalgelände im Süden Israels nahe der Grenze zum Gazastreifen getötet. 252 Menschen wurden zudem als Geiseln verschleppt.

Als Reaktion auf den Großangriff geht Israel seither massiv militärisch in dem Küstenstreifen vor. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei bislang mehr als 35.380 Menschen getötet, ebenfalls überwiegend Zivilisten. (mss/afp)

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