• Die von zahlreichen internen Querelen gebeutelte Linke kommt nicht zur Ruhe.
  • Künftig muss die Partei mit Jan Korte auf einen Spitzenpolitiker aus ihren Reihen verzichten.
  • Denn Korte will sich innerhalb der Partei zurückziehen, aus "fast ausschließlich" persönlichen Gründen.

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Die Linke verliert in der Führung ihrer Bundestagsfraktion einen ihrer prominenten Köpfe. In einer Erklärung kündigte der bisherige Erste Parlamentarische Geschäftsführer Jan Korte am Montag in Berlin an, bei den kommenden Wahlen zum Fraktionsvorstand nicht mehr zu kandidieren.

Er werde auch nicht für eine andere Position im Vorstand kandidieren. Nach Angaben eines Fraktionssprechers finden die Wahlen im Herbst statt, der genaue Termin ist noch offen.

Korte erklärte, die Gründe seines Schritts seien "fast ausschließlich persönlicher Natur". "Nach all den Jahren fällt mir dieser Schritt sehr schwer, aber die Zeit ist gekommen", schrieb er. Seine Aufgaben werde er bis zu den Vorstandswahlen weiter erledigen.

Linke von internen Spannungen geplagt

Der 45-Jährige Korte sitzt seit 2005 für die Linke im Bundestag, seit 2009 ist er im Fraktionsvorstand und seit 2017 Parlamentarischer Geschäftsführer. Korte galt zuletzt als potenzieller Nachfolger des Fraktionsvorsitzenden Dietmar Bartsch.

Kortes Rückzug erfolgt vor dem Hintergrund massiver interner Spannungen innerhalb der Linken. Die Partei hatte bei der Bundestagswahl 2021 deutliche Verluste erlitten und führt seit einiger Zeit eine offene Auseinandersetzung mit der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht.

Wagenknecht hatte unlängst öffentlich gemacht, dass sie nicht mehr für die Linke kandidieren will. Sie erwägt ein neues politisches Projekt, das die Linke und ihre Bundestagsfraktion spalten könnte. Linken-Chef Martin Schirdewan wies vor einer Woche Spekulationen über eine drohende Spaltung der Partei zurück. (dpa/thp)  © AFP

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