Die Linke will nach ihren Wahlschlappen in Hessen und Bayern mit einer Mitgliederoffensive wieder Tritt fassen. So soll es gelingen, stärker in der Fläche vertreten zu sein und Menschen direkt zu erreichen, wie Parteichef Martin Schirdewan am Montag sagte. Im direkten Gespräch könne die Partei am besten überzeugen.

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Die Linke war bei den Landtagswahlen in beiden Bundesländern am Sonntag an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Schirdewan sprach erneut von einer kleinen Gruppe von Menschen in der Partei, die den Wahlkämpfern Knüppel zwischen die Beine geworfen habe. Das führe dazu, dass die Linke ihr Potenzial nicht ausschöpfen könne.

Die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht hat sich mit der Linkenspitze überworfen und erwägt die Gründung einer eigenen Partei. Sie wirft den Bundesvorsitzenden Schirdewan und Janine Wissler vor, die Interessen von Menschen mit wenig Geld nicht genug zu vertreten.

Wagenknechts Unterstützer Christian Leye nannte es traurig, dass die Linke in den großen westdeutschen Bundesländern keine Rolle mehr spiele. "In jeder anderen Partei würde nach so einem Debakel eine Diskussion über den politischen Kurs folgen", erklärte Leye. "Alle Erfahrungen mit den zahlreichen Wahlniederlagen aus der Vergangenheit lassen aber vermuten, dass sich die Funktionäre auf ihrem Irrweg noch radikalisieren. Mich macht das nicht schadenfroh, sondern traurig. So geht das nicht weiter."  © dpa

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