Die Linke fordert eine staatlich finanzierte Haushaltshilfe für berufstätige Alleinerziehende.
Das geht aus einem Sechs-Punkte-Plan zur Verbesserung der Situation von Alleinerziehenden und ihren Kindern hervor, den Parteichefin
Der Anspruch solle für "berufstätige Alleinerziehende mit schulpflichtigen Kindern bis zu einer bestimmten Einkommensgrenze" gelten. Die Haushaltshilfe soll dann vollständig oder anteilig durch den Staat finanziert werden und einmal pro Woche in Anspruch genommen werden können. "Dazu wollen wir gemeinnützige Agenturen einrichten, um sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und die Einhaltung von Tarifverträgen zu garantieren", heißt es in dem Sechs-Punkte-Plan.
Alleinerziehende leisteten jeden Tag viel, "aber sie haben keine Lobby", sagte Wissler dem Magazin "Stern". "Deshalb gibt es auch keine Pläne der Bundesregierung, sie besser zu unterstützen und zu entlasten", warf sie der Ampel-Regierung vor.
Viele Alleinerziehende seien "in einem System gefangen", das es ihnen nicht erlaube, Vollzeit zu arbeiten, fuhr Wissler fort – wegen mangelnder Krippenplätze und Ganztagsbetreuung. "Vor allem Frauen stecken in der Teilzeitfalle, weil ihre Kinder nicht ganztägig betreut werden können."
"Alleinerziehende leiden häufig unter Zeitdruck, beruflichen und persönlichen Belastungen und sozialer Isolierung", schreibt die Partei in ihrem Forderungskatalog. Viele Alleinerziehende litten unter Erschöpfungssymptomen bis hin zum Burnout. "Und wenn sie eine Erkältung oder Grippe erwischt, müssen sie sich trotzdem um den Haushalt und die Kinder kümmern."
Die Vorschläge sehen neben einer staatlich finanzierten Haushaltshilfe eine "echte Kitaplatz-Garantie" und eine Reform des Unterhaltsvorschusses vor. Außerdem fordert die Partei ein kostenfreies Schul-Mittagessen für alle Kinder und eine generelle Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 Euro. © AFP
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.