Baschar al-Assad arbeitet weiter an seinem Comeback auf der internationalen politischen Bühne. Zum ersten Mal seit rund 20 Jahren ist der syrische Machthaber nun wieder nach China gereist.

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Syriens Präsident Baschar al-Assad ist zu einem China-Besuch in Hangzhou eingetroffen. Das berichteten chinesische Staatsmedien am frühen Donnerstagnachmittag (Ortszeit).

Assad wird demnach bei der Eröffnungszeremonie der 19. Asienspiele am Samstag in der ostchinesischen Stadt dabei sein. Die Spiele dauern bis zum 8. Oktober an. Es treten Sportlerinnen und Sportler aus mehr als 40 asiatischen Nationen in 61 Disziplinen gegeneinander an.

Laut Außenministerium in Peking wird auch Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping dort sein. Geplant seien Treffen und ein Bankett mit den internationalen Gästen, zu denen neben Assad auch Kuwaits Kronprinz Scheich Mischal al-Ahmed al-Dschaber al-Sabah und Südkoreas Premierminister Han Duck Soo gehören.

Assad wagt sich nach langer Isolation wieder aufs politische Parkett

Es ist der erste Besuch seit fast 20 Jahren. Der syrische Machthaber war zuletzt 2004 in dem ostasiatischen Land. Der 58-Jährige setzt mit seiner Reise nach China eine langsame Rückkehr auf die diplomatische Bühne fort.

Nach einem Jahrzehnt weitgehender Isolation hatte Assad Mitte Mai im saudi-arabischen Dschidda an einem Gipfel der Arabischen Liga und damit erstmals wieder an einem großen internationalen Treffen teilgenommen.

Assad war lange Zeit stark isoliert, nachdem seine Regierung gegen Proteste 2011 und im darauffolgenden Bürgerkrieg mit äußerster Härte gegen die Bevölkerung vorging. Im Krieg wurden rund 14 Millionen Menschen vertrieben, mehr als 350.000 kamen ums Leben.

Dem Machthaber werden Kriegsverbrechen wie der Einsatz von Giftgas und Fassbomben, Folter und außergerichtliche Tötungen vorgeworfen. Der Menschenrechtsorganisation SNHR zufolge starben allein 15.000 Zivilisten durch Folter, 150.000 wurden willkürlich festgenommen.  © dpa

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