• Der Konflikt zwischen Regierungstruppen und Rebellen in Äthiopien spitzt sich zu.
  • Die Rebellen bewegen sich auf die Hauptstadt Addis Abeba zu.
  • Die USA reagieren auf die bedrohliche Lage und ziehen Teile ihres Botschaftspersonals ab.

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Die US-Botschaft in Addis Abeba hat die freiwillige Ausreise von nicht notwendigem Botschaftspersonal und Familienangehörigen aus Äthiopien genehmigt. Es könne zu Versorgungsengpässen und einer Eskalation der Gewalt kommen, teilte die Botschaft in der Nacht zum Donnerstag mit.

US-Bürger, die nicht ausreisen, seien aufgerufen, Vorräte anzulegen. Auch sei es zu erwarten, dass die Regierung bei gewaltsamen Auseinandersetzungen das Internet, das Mobilfunknetz und die Festnetze ausschalten werde, was die Kommunikation der Botschaft mit US-Bürgern im Land erschweren könne. Jeffrey Feltman, der US-Sondergesandte für das Horn von Afrika, wird für zweitägige Krisengespräche mit der äthiopischen Regierung erwartet.

Die Rebellen rücken auf die Hauptstadt Addis Abeba vor

Der Konflikt mit Rebellen der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) hat sich in der vergangenen Tagen deutlich ausgeweitet. Das Militär musste sich aus wichtigen Städten in der Region Amhara, welche an die Hauptstadt grenzt, zurückziehen. Gemeinsam mit Rebellen der Oromo Liberation Army (OLA) konnte sich die TPLF Zugang zu einer der wichtigsten Autobahnen im Land verschaffen. Sie rückt nun auf Addis Abeba vor. Berichten zufolge sollen die Milizen auch versuchen, die Versorgungsroute von Djibouti nach Addis Abeba zu kappen. Im ganzen Land wurde der Ausnahmezustand ausgerufen. Die Behörden riefen die Einwohner in Addis Abeba dazu auf, ihre Wohngegenden mit Waffen zu verteidigen.

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Die Regierung hatte vor einem Jahr eine Militäroffensive gegen die TPLF begonnen, die bis dahin in der nördlichen Region Tigray an der Macht war. Die TPLF dominierte Äthiopien mit seinen rund 115 Millionen Einwohnern gut 25 Jahre lang, bis Ministerpräsident Abiy Ahmed 2018 an die Macht kam und sie verdrängte. Führende Mitglieder des Militärs liefen zur TPLF über, wodurch die Rebellen sehr schnell große Erfolge erzielen konnten. Seit Anfang August hat sich der Konflikt auf die Regionen Afar und Amhara ausgeweitet. Die Auseinandersetzungen haben zu einer schweren humanitären Krise im Norden des Landes geführt. (dpa/hau)

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