• Bei den Demonstrationen in Lützerath ist ein mysteriöser "Mönch" zum Internet-Phänomen geworden.
  • Der verkleidete Demonstrant schubste im Schlamm einen Polizisten und sorgte damit für Aufsehen.
  • Doch sein Handeln könnte Konsequenzen haben und sogar strafrechtlich relevant sein.

Mehr aktuelle News

Bei den Demonstrationen rund um Lützerath am vergangenen Wochenende hat ein als Mönch verkleideter Aktivist für Aufsehen gesorgt. Im Netz ging ein Clip viral, in dem der "Mönch" einen im Schlamm feststeckenden Polizisten zu Boden stößt. Das könnte sogar eine Straftat sein: Laut Gesetz ist ein "tätlicher Angriff auf einen Polizeibeamten" strafbar.

Dem vorangegangen waren skurrile Szenen, in denen mehrere Polizisten versuchten, sich gegenseitig aus dem matschigem Erdboden zu befreien. Dabei rutschten die Beamten immer wieder aus und fielen hin.

In diesem Moment betritt der "Mönch" die Szenerie, sein Gesicht ist nicht erkennbar. Er hält ein Schild mit der Aufschrift "Lützi bleibt" in der Hand und nähert sich den mit den Armen rudernden und feststeckenden Polizisten bis auf wenige Zentimeter. Dann platziert er das Schild direkt vor den Polizisten im Schlamm.

Mönch nutzt missliche Lage der Polizisten

Die immer noch mit dem Schlamm kämpfenden Polizisten werfen das Schild zur Seite und versuchen sich aufzurichten. Doch der "Mönch" kehrt mit dem Schild zurück und stellt es erneut direkt vor den Beamten.

Einem Polizisten gelingt es schließlich, das Schild hinter sich und außer Reichweite des "Mönchs" zu werfen. Daraufhin stößt der verkleidete Aktivist den Beamten um, der sich - weil seine Füße im Schlamm feststecken - nicht wehren kann; er landet rücklings im Dreck.

Im Video sind keine Verletzungen des Polizisten zu erkennen. Er wird von einem Kollegen befreit und die beiden kriechen auf allen Vieren aus dem Schlamm.

Aktivist könnte Haftstrafe drohen

Die Identität des "Mönchs" ist noch nicht bekannt. Sollte die Polizei allerdings ermitteln, wer unter dem Kostüm steckt, dürfte Ärger auf den Aktivisten zukommen. Der vorsätzliche Stoß kann als "tätlicher Angriff auf einen Polizeibeamten" gewertet werden. Darauf steht eine Freiheitsstrafe von mindestens drei Monaten.

Trotzdem erhält der "Mönch" auf Twitter Zuspruch von Klimaaktivisten. Die Antipathie einiger Aktivisten gegen die Polizei könnte durch das teilweise aggressive Vorgehen der Beamten in Lützerath nochmal verstärkt worden sein. Die Polizei setzte Schlagstöcke ein und wurde danach für ihren Einsatz kritisiert.

Das Video, das die Polizei einmal in einer hilflosen Lage zeigt, trifft nach diesem Wochenende offenbar den Nerv einiger Aktivisten.

Lützerath: Polizei setzt Schlagstöcke gegen Demonstranten ein

Bei der Demonstration im rheinischen Bergbaugebiet Garzweiler gegen die Räumung des Ortes Lützerath ist es teils zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und Aktivisten gekommen. Demonstranten warfen Feuerwerkskörper, die Polizei reagierte mit Schlagstöcken.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.