Nach mehr als einem Jahrzehnt der Regierung durch Unabhängigkeitsbefürworter ist in Katalonien am Montag das neue Kabinett des sozialistischen Regionalpräsidenten Salvador Illa vereidigt worden.
"Ich versichere, dass die Regierung für alle da sein wird", sagte Illa bei der Vereidigungszeremonie in Barcelona. Erstmals seit 2010 wird die wohlhabende Region im Nordosten Spaniens nun nicht mehr vom Lager der Verfechter einer Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien regiert.
Die Sozialisten um Illa hatten die Regionalwahl im Mai gewonnen, allerdings die absolute Mehrheit verfehlt. Sie werden nun von der gemäßigten Unabhängigkeitspartei ERC unterstützt.
Die spanische Zentralregierung hatte im Mai eine Amnestie für katalanische Unabhängigkeitsbefürworter verabschiedet. Mit diesem Zugeständnis sicherte sich der ebenfalls sozialistische Regierungschef Pedro Sánchez die Unterstützung der Unabhängigkeitsunterstützer im Parlament in Madrid und damit eine Regierungsmehrheit. Sánchez setzt auf Dialog und Ausgleich im Konflikt mit den Katalanen.
Der frühere katalanische Carles Puigdemont war vergangene Woche bei der Wahl des neuen Regionalpräsidenten kurz vor tausenden Anhängern in Barcelona aufgetreten, obwohl die spanische Justiz gegen ihn einen Teil der Amnestie nicht anerkannt hatte und den Haftbefehl gegen ihn aufrecht erhält. Er war danach trotz eines Großaufgebots der Polizei wieder untergetaucht und zurück in sein Exil nach Belgien gereist. © AFP
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