Die israelische Armee hat die Anwohner eines kleineren Gebiets im Süden des Gazastreifens vor einem neuen Militäreinsatz zur Flucht aufgefordert.
Betroffen ist eine Gegend innerhalb einer humanitären Zone, wie aus der Mitteilung eines Armeesprechers hervorgeht. Das Militär werde dort gegen Terrororganisationen vorgehen, hieß es in dem in arabischer Sprache veröffentlichten Aufruf.
Die Anwohner sollen sich demnach weiter westlich begeben. Betroffen sind Menschen in einem Viertel von Chan Junis und einem Stadtteil von Deir al-Balah.
Israels Armee hatte bereits mehrfach Menschen innerhalb der humanitären Zone zur Flucht aufgerufen, um in Gegenden dort gegen die islamistische Hamas zu kämpfen. Die humanitäre Zone wurde dabei bereits verkleinert. Israelischen Medien zufolge ist sie derzeit 42 Quadratkilometer groß, was einer Gesamtfläche von elf Prozent des Gazastreifens entspreche. Hilfsorganisationen kritisieren immer wieder die katastrophalen Zustände in dem Gebiet, in dem sich der überwiegende Teil der Bevölkerung derzeit aufhält.
Wieder Tote bei Kämpfen im Gazastreifen
Die die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte mit, innerhalb eines Tages seien bei Kämpfen im Gazastreifen 50 Palästinenser ums Leben gekommen und 124 weitere verletzt worden. Die Zahl der seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als zehn Monaten im Gazastreifen getöteten Menschen stieg den Angaben nach auf 40.223. Mindestens 92.981 weitere Palästinenser seien in dem Zeitraum verletzt worden. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Sie unterscheiden auch nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten.
Armee: Dutzende Terroristen "eliminiert"
Israels Armee teilte mit, unter anderem ihre Einsätze im Stadtteil Tal al-Sultan in Rafah fortzusetzen. "Die Truppen eliminierten Dutzende bewaffneter Terroristen, zerstörten große Teile der terroristischen Infrastruktur in der Gegend und entdeckten eine große Menge an Waffen", hieß es in einer Mitteilung.
Auch in der Stadt Chan Junis dauern den Angaben nach die Kämpfe an. "Die Truppen eliminierten mehrere Terroristen, die in dem Gebiet aktiv waren, aus dem zahlreiche Raketen auf Gemeinden im Süden Israels abgefeuert wurden." Auch im Zentrum des Gazastreifens hätten Soldaten Ziele der Hamas angegriffen.
Auch diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifzieren.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel verübt hatten. © dpa
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