Mehrere Tage nach der Beschlagnahmung eines Containerschiffs mit Verbindungen zu Israel hat der Iran die Aktion entgegen früherer Äußerungen als "Vergeltungsmaßnahme" bezeichnet. Es habe sich um eine Vergeltungsaktion gegen das Vorgehen der USA und Israels gehandelt, sagte der iranische Vizepräsident Mohammed Deghan am Mittwoch der iranischen Nachrichtenagentur Irna zufolge, ohne Details zu nennen. Zuvor hatte das iranische Außenministerium die Konfiszierung mit angeblichen Verstößen gegen Schifffahrtsvorschriften begründet.
Wenige Stunden vor seinem Großangriff auf Israel hatte die Marine der iranischen Revolutionsgarden am Samstag ein Frachtschiff im Golf von Oman mit Verbindungen zu Israel beschlagnahmt und in iranische Gewässer umgeleitet. Die "MSC Aries" befand sich auf der Fahrt aus den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Indien. Laut dem Schiffsortungsdienst "Marinetraffic" liegt der Frachter nun in iranischen Gewässern vor der Insel Gheschm.
Die Straße von Hormus, eine etwa 55 Kilometer breite Meerenge zwischen dem Iran und Oman, gilt als eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den weltweiten Ölexport. Die USA werfen der iranischen Marine regelmäßig vor, den zivilen Schiffsverkehr in der Straße von Hormus und im angrenzenden Golf von Oman zu behindern. © dpa
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