Deutschlandweit haben am vergangenen Wochenende nach vorläufigen Daten rund eine halbe Million Menschen gegen rechts demonstriert.
Das Bundesinnenministerium sprach am Montag in Berlin von 457 000 Personen bei 128 Veranstaltungen. Wegen fehlender Zahlen aus Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und dem Saarland handle es sich um eine vorläufige Zahl, erläuterte ein Ministeriumssprecher.
Allein in Berlin hatten sich am Samstag nach Polizeiangaben mehr als 150 000 Menschen am Reichstagsgebäude versammelt, um für Demokratie und Toleranz zu demonstrieren. Der Veranstalter sprach sogar von 300 000 Teilnehmern. Das Bundesinnenministerium bezieht sich bei seinen Angaben regelmäßig auf die Schätzungen der Polizei.
Die bundesweite Protestwelle gegen rechts läuft nun schon seit mehr als drei Wochen. Auslöser ist eine Recherche des Medienhauses Correctiv zu einem Treffen radikaler Rechter mit einzelnen Politikern von AfD, CDU und Werteunion im November in Potsdam. Dort hatte der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, nach eigenen Angaben über das Konzept der sogenannten Remigration gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang. Auch am Montag wollten wieder Menschen gegen rechts auf die Straße gehen. So wurden etwa bei einer Kundgebung in Frankfurt am Main rund 7000 Teilnehmer erwartet. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.