Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hält die Drohungen des republikanischen US-Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump gegen Nato-Verbündete für nicht überraschend. Trump habe seine schon 2017 als US-Präsident erhobene Forderung an die Bündnispartner nach einer Erhöhung der Verteidigungsausgaben "jetzt auf die ihm eigene Art nochmal betont", sagte Heusgen am Montag in Berlin.
Die "erratischen Äußerungen"
Trump hatte am Samstag bei einem Wahlkampfauftritt deutlich gemacht, dass er Nato-Partner, die ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen, keinen Schutz vor Russland gewähren würde. Ein "Präsident eines großen Landes" habe ihn einmal gefragt, ob die USA dieses Land auch dann noch vor Russland beschützen würden, wenn es die Verteidigungsausgaben nicht zahle, sagte er. Er habe geantwortet: "Nein, ich würde Euch nicht beschützen." Er würde Russland dagegen "sogar dazu ermutigen, zu tun, was auch immer zur Hölle sie wollen". Es war dabei unklar, ob es jemals so ein Gespräch zwischen Trump und einem Staatschef gegeben hat, denn der Republikaner sagte auch: "Nehmen wir an, das ist passiert."
Zur Münchner Sicherheitskonferenz werden von Freitag bis Sonntag mehr als 50 Staats- und Regierungschefs und etwa 100 Minister erwartet. Darunter sind US-Vizepräsidentin Kamala Harris, der israelische Präsident Izchak Herzog, Kanzler Olaf Scholz und der chinesische Außenminister Wang Yi. Zu den Hauptthemen zählen der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und der Nahost-Konflikt.
© dpa
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