Eine Handtasche im Wert von 2.000 Euro und der Vorwurf von Korruption sorgen in Südkorea seit längerem für Schlagzeilen. Nun hat sich Präsident Yoon Suk Yeol für das Verhalten seiner Frau Kim Keon Hee entschuldigt, die die Tasche von Dritten geschenkt bekommen hatte.
Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol hat sich für die umstrittene Annahme eines teuren Geschenks von Dritten an seine Frau Kim Keon Hee entschuldigt. Die von einer versteckten Kamera gefilmte Entgegennahme einer Luxus-Handtasche im vergangenen Jahr hatte einen Skandal ausgelöst, der auch den konservativen Staatschef politisch belastet. Seine Frau habe sich damals unklug verhalten, sagte Yoon am Donnerstag bei seiner ersten Pressekonferenz seit August 2022. Ihr Verhalten habe für Unruhe gesorgt und dafür entschuldige er sich.
Die Presskonferenz zum zweiten Jahrestag von Yoons Amtseinführung fand wenige Wochen nach der deutlichen Niederlage seiner Partei bei der Parlamentswahl im April statt. Der Skandal um die First Lady wurde auch als einer der Faktoren gesehen, die den Ausgang der Wahl mitbestimmt hatten.
Keine Sonderuntersuchungen geplant
Zur Forderung der Opposition nach zusätzlichen Sonderuntersuchungen zu dem Handtaschen-Skandal äußerte sich Yoon, der früher Generalstaatsanwalt war, nun ablehnend. Es gebe dazu bereits Ermittlungen, sagt er. Die Rufe nach einem Sonderstaatsanwalt zu diesem Zeitpunkt seien ein "politisches Manöver".
Der YouTube-Kanal "Voice of Seoul" hatte im November ein Video veröffentlicht, das zeigen soll, wie Kim eine Designer-Handtasche im Wert von rund drei Millionen Won (2.000 Euro) aus den Händen eines Pastors in Seoul annimmt. Der Pastor soll mit dem Kanal zusammengearbeitet und bei dem Treffen mit Kim eine versteckte Kamera an seiner Uhr getragen haben. Der Kanal hatte Kim wegen des Vorwurfs angezeigt, sie habe gegen das Anti-Korruptionsgesetz verstoßen. Es gilt jedoch als unklar, ob Kim bestraft werden kann. Dazu müsste ein direkter Zusammenhang zwischen ihrem Verhalten und dem Amt ihres Mannes nachgewiesen werden. (dpa/tar) © dpa
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