Grünen-Chefin Ricarda Lang betrachtet die AfD als Handlanger der russischen Regierung. "Die AfD ist der verlängerte Arm des Kremls hier in Deutschland und damit auch ein zunehmendes Risiko für unsere nationale Sicherheit", sagte Lang am Montag in Berlin. Sie hatte sich vor Kurzem bereits ähnlich auf X (früher Twitter) geäußert.

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Lang bezog sich dabei unter anderem auf die Vorwürfe gegen den AfD-Europawahlkandidaten Petr Bystron, die sie als "schwerwiegend" bezeichnete. Die tschechische Zeitung "Denik N" hatte berichtet, der Bundestagsabgeordnete stehe im Verdacht, mit der prorussischen Internetplattform "Voice of Europe" (VoE) in Kontakt gestanden zu haben, die das Prager Kabinett jüngst auf die nationale Sanktionsliste gesetzt hatte. Möglicherweise habe er auch Geld entgegengenommen. Bystron betont hingegen, er habe sich nichts vorzuwerfen. Die Vorwürfe müssten aufgeklärt werden, forderte Lang, die der AfD-Parteispitze "mangelnden Aufklärungswillen" vorwarf.

Lang bezog sich mit ihrer Kritik nicht allein auf Bystron. "Dabei geht es aber nicht nur um Verfehlungen eines Einzelnen, sondern es geht um einen Gesamteindruck, der entsteht." Sie erklärte: "Bei der Europawahl muss deshalb jeder wissen: Eine Stimme für die AfD ist auch eine Stimme für mehr Einfluss von (Russlands Präsident Wladimir) Putin in Europa." Es gehe nicht nur um die Person Bystron, sondern um "das System AfD". Auch der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl, Maximilian Krah, falle immer wieder "durch besondere Nähe zu autoritären Ländern, zu autoritären Regimen" auf. Lang sagte: "Gleichzeitig müssen wir bei den engen Russland-Verstrickungen der AfD sehen, dass das, was jetzt bekannt geworden ist, wahrscheinlich nur die Spitze des Eisbergs ist."  © dpa

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