Die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) sieht in den gewaltsamen Angriffen auf Politikerinnen und Politiker eine Gefahr für das demokratische Zusammenleben.
"Es gibt zunehmend Menschen, die überhaupt keinen Anstand und Respekt mehr haben und die Anonymität der sozialen Medien nutzen, um alles ungefiltert rauszukübeln, was ihnen einfällt", sagte Giffey dem Berliner "Tagesspiegel". Die SPD-Politikerin war selbst Anfang Mai bei einem Angriff verletzt worden.
In dem Interview sprach Giffey nun von einer "Art Freiwild-Kultur nach dem Motto: Politiker sind keine normalen Menschen, mit denen kannst Du es ja machen". Sie selbst kenne "keinen Politiker, der das noch nicht erlebt hat". Das Problem könne auch nicht durch härtere Strafen oder mehr Personenschutz gelöst werden. "Du musst letztendlich die Zuversicht haben, dass es schon gutgeht", sagte die Politikerin
Giffey war früher Bundesfamilienministerin und danach Regierende Bürgermeisterin Berlins gewesen. Sie wurde vor gut zwei Wochen bei einem Besuch in einer Bibliothek von hinten attackiert. Es sei ein normaler Wahlkreisbesuch gewesen, sagte sie dem "Tagesspiegel" - "Und auf einmal kam von hinten dieser Schlag." Ein 74-jähriger Mann wurde kurze Zeit später als mutmaßlicher Täter festgenommen. © AFP
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