Jetzt soll alles ganz schnell gehen: In den USA stehen zwei Impfstoffe gegen das Coronavirus vor einer Notfallzulassung. Und noch in diesem Jahr will die Regierung mit einer groß angelegte Impfaktion starten.
Mit Blick auf erwartete Notfallzulassungen für neu entwickelte Coronavirus-Impfstoffe will die US-Regierung bereits im Dezember rund 20 Millionen Menschen impfen. Im Januar und den Folgemonaten sollten dann jeweils etwa 25 bis 30 Millionen geimpft werden, sagte der für das Impfprogramm der Regierung zuständige Vertreter, Moncef Slaoui, am Freitag im Rosengarten des Weißen Hauses. Sobald weitere Impfstoffe zugelassen seien, könne die Zahl noch deutlich erhöht werden, sagte Slaoui bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem amtierenden Präsidenten Donald Trump. In den Vereinigten Staaten leben rund 330 Millionen Menschen.
Slaoui zufolge könnten zwei Impfstoffe schon in wenigen Wochen eine Notfallzulassung der Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA bekommen. Er verwies dabei auf die vielversprechenden Ergebnisse des vom US-Pharmakonzern Pfizer und dem deutschen Unternehmen Biontech entwickelten Impfstoff. Zudem erwähnte er den von Moderna entwickelten Impfstoff, der die gleiche Plattform nutze und zu dem es schon bald ermutigende Ergebnisse geben solle. Slaoui, der lange in der Pharmaindustrie gearbeitet hat, leitet ein Impfprojekt der US-Regierung, die sogenannte Operation Warp Speed.
Kriterium: Der Impfstoff soll mehr nutzen als schaden
Pfizer und Biontech wollen dem Vernehmen nach noch im Lauf des Monats bei der FDA eine Notfallzulassung beantragen. Die Kriterien für eine solche Zulassung sind nicht sehr anspruchsvoll. Grob gesagt muss dafür nachgewiesen werden, dass ein Medikament oder eine Impfung mehr hilft als schadet. Für eine volle Zulassung der FDA hingegen gelten deutlich höhere Hürden, es handelt sich um einen langwierigen Prozess. Weltweit befinden sich derzeit mehrere experimentelle Impfstoffe in klinischen Studien mit je Zehntausenden Teilnehmern. (best/dpa)
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