Bessere Beratung, mehr Rechte für Herkunftseltern und Auslandsadoptionen: Der Bundestag hat neue Regeln für die Adoption von Kindern beschlossen.
Die Adoption von Kindern wird umfassend neu geregelt. Das sogenannte Adoptionshilfegesetz, das der Bundestag am Donnerstag verabschiedet hat, sieht unter anderem eine bessere Beratung von Adoptivfamilien und mehr Rechte für die Herkunftseltern vor. Gleichzeitig werden Auslandsadoptionen auf eigene Faust grundsätzlich verboten.
Die Reform sei "ein wichtiger Schritt, um Familien bei der Adoption besser zu begleiten", sagte Familienministerin Franziska Giffey (SPD). Bevor das Gesetz in Kraft treten kann, muss nach dem Bundestag allerdings auch noch der Bundesrat zustimmen.
Herkunftseltern erhalten Anspruch auf Informationen
Im Jahr 2018 wurden in Deutschland 3.733 Kinder adoptiert. Mit dem neuen Gesetz haben Adoptiveltern künftig auch nach der Adoption einen Rechtsanspruch auf Beratung. Im Vorfeld von Stiefkindadoptionen ist sogar eine Pflichtberatung vorgesehen.
Die Herkunftseltern, die ihr Kind zur Adoption freigegeben haben, erhalten einen Anspruch auf Informationen aus der Adoptionsfamilie, wenn alle Beteiligten damit einverstanden sind. Ausdrücklich verboten ist es in Zukunft, Kinder im Ausland zu adoptieren, wenn dieses Verfahren nicht durch eine offizielle Adoptionsvermittlungsstelle begleitet wird. (dpa/sap)
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