Schlagfertigkeit, Vertrauen und Ehrlichkeit sind aus Sicht der Außenministerin Annalena Baerbock bedeutend für ihre politische Arbeit. Für sie sei zentral, ob sie sich auf Leute und deren Aussagen verlassen könne, sagte die Grünen-Politikerin am Freitagabend in der Radio-Bremen-Talkshow "3nach9".

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Als Außenpolitikerin müsse sie bereit sein, mit jedem und jeder zu reden, sagte sie im Gespräch mit Moderator Giovanni di Lorenzo und Moderatorin Judith Rakers. "Miteinander reden heißt ja nicht, dass man sich gegenseitig bestätigt." Der Job einer Außenministerin in Krisenzeiten sei, gerade mit denen besonders viel zu reden, die Dinge anders sehen würden. Derzeit sei es wichtig, mit jenen zu sprechen, die für den Frieden gebraucht würden. Daher sei sie in den vergangenen Wochen viel im Nahen Osten unterwegs gewesen. Es sei bedeutend, mit den arabischen Ländern ins Gespräch zu kommen. "Dann ist es entscheidend, mit denen zu versuchen für Frieden zu arbeiten, wo man das Vertrauen hat, dass sie auch am Frieden interessiert sind."

Politikerin berichtet von ungewöhnlichen Begegnungen in Talkshow

Schlagfertigkeit hält die 42-Jährige ebenfalls für wichtig, wie sie auf Nachfrage zu einer Situation mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow in Moskau ausführte. Ihr zufolge forderte Lawrow sie damals zur Mittagszeit auf, Wodka zu trinken. Sie fragte daraufhin, ob dies ein Härtetest sei, und erklärte: "Ich habe zwei Kinder geboren." Sie berichtete, dass auch in der Politik manche Gesprächspartner - wenn ihnen die Argumente ausgehen - auf eine neue Ebene wechseln. "Dann ist man zu zickig, zu laut, zu weiblich."

Zu den weiteren Gästen der Talkshow gehörten etwa der Sänger Max Raabe und der Comedian Bernhard Hoëcker. Die Talkshow wurde am frühen Abend live aufgezeichnet - zur Sendung ab 22.30 Uhr in mehreren dritten Fernsehprogrammen, etwa bei Radio Bremen und im NDR. Die Talkshow wird nach der Aufzeichnung nicht mehr bearbeitet.  © dpa

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