Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat erneut bestritten, in seiner Schulzeit ein antisemitisches Flugblatt verfasst zu haben. "Ich habe das Pamphlet nicht verfasst", sagte Aiwanger am Donnerstag vor Journalisten in München. "Ich distanziere mich in jeder Form von dem ekelhaften Inhalt."

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Aiwanger wiederholte, er sei "nie ein Antisemit" und "nie ein Menschenfeind" gewesen. Diese Vorwürfe hätten ihn erschreckt. "Ich kann mich nicht erinnern, jemals den Hitlergruß gezeigt zu haben, ich habe keine Hitlerreden vor dem Spiegel einstudiert", sagte Aiwanger mit Blick auf Medienberichte.

Er habe als Jugendlicher "auch Fehler gemacht". Er bereue es zutiefst, wenn er durch sein Verhalten bezüglich des Flugblattes oder "weitere Vorwürfe gegen mich aus der Jugendzeit Gefühle verletzt habe". Er könne solche Vorwürfe "wie menschenfeindliche Witze" aus seiner Erinnerung "weder vollständig dementieren noch bestätigen", sagte der Vizeministerpräsident. Sollte dies geschehen sein, so entschuldige er sich dafür "in aller Form".

Aiwanger sprach erneut von einer Kampagne gegen ihn. Er nannte es "inakzeptabel, dass Verfehlungen in einer Kampagne gegen mich und meine Partei instrumentalisiert werden".

Aiwanger stand laut "Süddeutscher Zeitung" in seiner Schulzeit in den 80er Jahren im Verdacht, ein antisemitisches Flugblatt verfasst und verteilt zu haben. Exemplare sollen in seinem Schulranzen gefunden worden sein.

Das bestätigte Aiwanger auch und sagte am Donnerstag, er bereue es "zutiefst, wenn ich durch das betreffende Pamphlet oder weitere Vorwürfe gegen mich aus der Jugendzeit Gefühle verletzt habe". Für das antisemitische Flugblatt hatte am Wochenende Aiwangers Bruder die Verantwortung übernommen.  © AFP

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