Der AfD-Bundestagsabgeordnete Rüdiger Lucassen kritisiert die eigene Parteiführung und den thüringischen Landeschef Björn Höcke.

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Mit Blick auf die Vorwürfe um den Europawahl-Spitzenkandidaten Maximilian Krah sagt Lucassen dem "Focus": "Es gibt nicht wenige, vor allem in der Fraktion, die schon lange eine höhere Professionalität von der Führung erwarten." Die Parteispitze hatte Krah am 22. Mai ein Auftrittsverbot im Wahlkampf erteilt, hält aber an seiner Spitzenkandidatur fest. Konkreter Anlass waren umstrittene Äußerungen Krahs zur SS. Bereits vorher stand der Europapolitiker unter Druck wegen der Spionageaffäre um einen Mitarbeiter und wegen seiner Nähe zu Russland und China.

Zu Höcke, den das Landgericht Halle vor zwei Wochen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen zu einer Geldstrafe verurteilt hatte, sagte Lucassen dem Magazin: "Björn Höcke hat mit seiner Form des Revisionismus und des Spielens mit Begriffen großen Schaden angerichtet."

Seiner Partei rate Lucassen, der auch verteidigungspolitischer Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion ist, zu "mehr Selbstzucht statt Selbstsucht". Dies schließe auch die Form der Kritik an politischen Gegnern ein. "Ich kann die beleidigenden Äußerungen etwa gegen Ricarda Lang oder Frau Baerbock nicht mehr sehen", sagte er mit Blick auf die Grünen-Vorsitzende und die ebenfalls den Grünen angehörende Außenministerin. "Da werden niedere Instinkte bedient. Das passt nicht zu uns."  © dpa

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