- Der Taifun auf den Philippinen erfordert immer mehr Tote.
- Inzwischen ist die Zahl auf über 370 gestiegen.
- In vielen Gemeinden gebe es kein Strom und keine Nahrung mehr, sagte der Verteidigungsminister.
Die Zahl der Toten nach dem heftigen Taifun "Rai" auf den Philippinen steigt weiter. Nach neuen Erkenntnissen seien mindestens 375 Menschen ums Leben gekommen, 56 weitere würden noch vermisst, teilte die Polizei am Montag mit.
Laut Katastrophenschutz des südostasiatischen Inselstaats mussten zudem mehr als 480 000 Menschen in Evakuierungszentren untergebracht werden. Viele sind bis auf Weiteres obdachlos. "Rai" war den Behörden zufolge der bisher stärkste Taifun in diesem Jahr auf den Philippinen.
"Wir sind immer noch dabei, den Schaden zu bewerten, aber er ist nach ersten Berichten riesig – ganze Gemeinden sind dem Erdboden gleichgemacht, es gibt keinen Strom, kein Wasser und keine Nahrung", sagte Verteidigungsminister Delfin Lorenzana, der auch den Katastrophenschutz leitet.
Taifun trifft mit fast 200 Kilometer pro Stunde auf Land
170 Tote seien alleine in der zentralen Region Visayas verzeichnet worden, 167 weitere in der südlichen Region Caraga, so die Polizei. 24 Menschen seien in Western Visays gestorben, zudem 14 in anderen Regionen. Die meisten Opfer wurden von umstürzenden Bäumen oder einstürzenden Häusern erschlagen, andere von Erdrutschen begraben oder von Sturzfluten mitgerissen.
"Rai" war am vergangenen Donnerstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Kilometern pro Stunde auf Land getroffen und hat eine Spur der Zerstörung hinterlassen. Zahlreiche Gebäude wurden dem Erdboden gleichgemacht, ebenso Felder und Ernten.
Der Sturm beschädigte auch mehrere Flughäfen. Einige davon können nach Angaben der Luftfahrtbehörde nur eingeschränkt arbeiten, weil Strom- und Kommunikationsleitungen gestört sind. Am Samstag war der - vor Ort "Odette" genannte - Tropensturm weitergezogen.
Die Philippinen werden jedes Jahr von durchschnittlich etwa 20 Taifunen heimgesucht. Der bisher schlimmste Taifun "Haiyan" hatte im November 2013 mehr als 6.300 Menschen das Leben gekostet. (dpa/ari)
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