Ungewöhnlicher Einsatz der Feuerwehr in Wiesbaden: Einsatzkräfte mussten sieben Jugendliche aus einem Kanal befreien. Die Teenager hatten sich in große Gefahr gebracht.

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Sieben Jugendliche sind am Donnerstagabend in Wiesbaden in die Kanalisation am Hauptbahnhof geklettert. Wie sich später herausstellte, gab es dort eine offene Einstiegsstelle ins Kanalsystem.

Eine Passantin beobachtete laut "Wiesbadener Tagblatt", wie die Teenager - laut Polizei alle unter 18 Jahren - hinabstiegen und alarmierte sofort die Polizei.

Gegen 22:00 Uhr rückten die Einsatzkräfte an: nicht nur Polizisten, sondern auch ein Großaufgebot der Feuerwehr. Man habe nicht ausschließen können, dass die Jugendlichen womöglich in akuter Gefahr seien, teilte die Feuerwehr später in einer Aussendung mit.

Mehrere Jugendliche konnten rasch ausfindig gemacht werden. Da laut Feuerwehr aber "auch Alkohol im Spiel war", waren die Teenager nicht in der Lage anzugeben, ob sich noch weitere Personen unten befanden.

Lebensgefährliche Faulgase in Kanalisation

So begann für die Feuerwehr ein Großeinsatz mit Atemschutz. Insgesamt wurde fast ein Kilometer der Kanalisation rund um das Einstiegsloch mit Messgeräten abgesucht. Auch ortskundige Mitarbeiter des Hauptklärwerkes wirkten bei der Suche mit. Der Atemschutz war nötig, da die Faulgase in der Kanalisation laut Feuerwehr schnell lebensgefährlich werden.

Weitere Personen fanden die Einsatzkräfte aber nicht. "Als die Kollegen Stellen erreichten, in denen alles voller Spinnweben war und es deutlich wurde, dass dort länger niemand gewesen ist, kehrten sie um", sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Freitagmorgen zum "Wiesbadener Tagblatt".

Was die Jugendlichen zu ihrer Aktion getrieben habe, darüber könne man nur spekulieren, hieß es von der Feuerwehr. Klar ist: Der Abstieg in den Untergrund ist lebensgefährlich - laut Feuerwehr nicht nur wegen der Gase. Beginnt es zu regnen, können große Wassermassen den Rückweg versperren. (af)

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