Im Südwesten und Süden Deutschlands bleibt die Hochwasser-Lage angespannt. Zum Schutz ihrer Häuser errichteten die Menschen an der Mosel vielerorts mobile Schutzmauern. Sie sind derartige Natur-Katastrophen jedoch gewohnt.
Nach teils starken Regenfällen in Süddeutschland beeinträchtigt Hochwasser an der Mosel weiter das Leben der Menschen in Rheinland-Pfalz.
In der Stadt Zell (Mosel) war unklar, ob die Höhe der Hochwasserschutzmauern ausreicht - bis zum frühen Mittwochmorgen tat sie das. Das Wasser der Mosel kam in der Nacht auf etwa zehn Zentimeter an das obere Mauerende heran, wie es von der Polizei hieß.
Schwappte das Wasser über die Absperrungen, wäre die gesamte Innenstadt betroffen. Deshalb räumten die Bewohner vorsorglich ihre Keller aus. Gegen vier Uhr zeigte sich ein Polizist vorsichtig optimistisch - momentan sehe es gut aus, sagte er.
Bundesstraßen zwischen Cochem und Koblenz gesperrt
Weiter flussabwärts sollte das Wasser am Morgen noch weiter steigen. Zwischen Cochem und Koblenz mussten deshalb mehrere Abschnitte von zwei Bundesstraßen gesperrt werden.
"Die Leute sind das gewöhnt", hieß es aus der Leitstelle des Polizeipräsidiums Koblenz. Die Mosel war bereits in der Nacht zum Dienstag vielerorts über die Ufer getreten und hatte im Bundesland Straßen und Keller überflutet.
In etlichen Orten wurden mobile Hochwassermauern aufgebaut. Bei Koblenz, wo die Mosel in den Rhein mündet, wird das Rhein-Hochwasser voraussichtlich noch bis in die Nacht auf Donnerstag steigen.
In Trier erreichte die Mosel am Dienstagabend ihren Höchststand von 9,07 Metern. Das waren rund 5,80 Meter über dem normalen Wasserstand. Seitdem wird es weniger Wasser - gegen fünf Uhr zeigte der Pegel noch 8,84 Meter.
Es handele sich um ein Hochwasser, wie es alle zwei bis fünf Jahre vorkomme. Beim sogenannten Jahrhunderthochwasser 1993 waren es 11,28 Meter gewesen.
In der Nähe von Trier war bereits in der Nacht zum Dienstag der Ortskern der Gemeinde Aach (Kreis Trier-Saarburg) von einem Bach überschwemmt worden. Etliche Keller seien vollgelaufen, die Straße stand am Morgen noch unter Wasser. Wie dort die Lage in der Nacht auf Mittwoch war, wusste die Polizei zunächst nicht.
Entwarnung aus Bayern und Baden-Württemberg
In Bayern und Baden-Württemberg gab es in der Nacht auf Mittwoch durch das vorangegangene stürmische und regnerische Wetter keine Spätfolgen mehr, wie es von den Polizeieinsatzzentralen aus den beiden Ländern hieß. Am Dienstag waren dort ebenfalls Flüsse angeschwollen, das stürmische Wetter riss Bäume und Verkehrszeichen um. (dpa/hau)
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