Die kritische Lage in dem vom Hochwasser eingeschlossenen Ort Windehausen in Thüringen wird nach Einschätzung des Bürgermeisters noch mehrere Tage andauern.
"Die Situation ist sehr bedrohlich, so ein Bild habe ich in der Goldenen Aue noch nicht gesehen", sagte der Bürgermeister der Stadt Heringen, Matthias Marquardt (Linke), am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Das Wasser stehe inzwischen bis zu einem Meter hoch in Windehausen. Der Ortsteil von Heringen wird derzeit evakuiert.
Das Problem sei das gestiegene Grundwasser, das in den Kellern stehe und nicht so schnell abfließen könne. "Das ist wie eine Badewanne, die voll gelaufen ist", sagte Marquardt. Den knapp 500 Einwohnern werde dringend angeraten, ihre Häuser zu verlassen. Die Menschen würden jedoch nicht mit Polizeigewalt aus den Häusern geholt, betonte der Bürgermeister.
Seit Montagmittag werden die Bewohner mit Radladern und Katastrophenschutzfahrzeugen evakuiert. Sie werden zu Sammelpunkten und von dort mit Bussen in eine Turnhalle in Heringen gebracht. Viele Bewohner kämen bei Familienangehörigen unter.
Marquardt sagte, in Windehausen gebe es keinen Strom, keine Festnetztelefonie und auch die Toiletten funktionierten wegen der fehlenden Abflüsse nicht mehr. Laut dem Bürgermeister hat es auch am Montag in dem Gebiet wieder geregnet. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte sich am ersten Weihnachtsfeiertag vor Ort ein Bild über die Lage in Windehausen gemacht. © dpa
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