13.000 Gäste sollten sich Anfang September zu einem Konzert in Düsseldorf versammeln. Doch daraus wird nun nichts - zumindest nicht wie ursprünglich geplant in der kommenden Woche. Denn aufgrund der jüngsten Entwicklungen mit steigenden Corona-Infektionszahlen haben die Veranstalter die Reißleine gezogen und das Event verschoben.

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Das ursprünglich für den 4. September geplante Großkonzert in Düsseldorf mit bis zu 13.000 Zuschauern soll in den Spätherbst verschoben werden. Das teilte der Veranstalter am Mittwoch mit.

"Trotz eines überzeugenden Hygiene- und Schutzkonzepts sahen sich die Organisatoren angesichts steigender Infektionszahlen und im Raum stehenden, nachträglichen Kapazitätsbeschränkungen, die eine allgemeine Verunsicherung zur Folge hatten, zu diesem Schritt veranlasst", hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung.

Den mehr als 7.000 Besuchern, die bereits Tickets erworben hätten, werde nun das Eintrittsgeld einschließlich Vorverkaufsgebühren zurückerstattet.

Nachholtermin für Konzert steht noch nicht fest

Vor gut zwei Wochen hatten Land, Stadt sowie Veranstalter Marek Lieberberg in einer gemeinsamen Erklärung noch mitgeteilt, dass man das Konzert im Fußballstadion "Merkur Spiel-Arena" vom aktuellen Infektionsgeschehen abhängig mache - und spätestens am 31. August entscheide, ob es stattfindet.

"Ein Abrücken hiervon war durch Bedenken der Landesregierung deutlich geworden", teilte Lieberbergs Firma Livenation jedoch am Mittwoch mit: "Die gegensätzlichen Positionen ließen sich nicht überbrücken."

Lieberberg ergänzte: "Wir sind nach wie vor der Auffassung, dass unser Maßnahmen-Katalog Fans, Künstlern und Mitarbeitern umfassenden Schutz bietet."

Die aktuelle Atmosphäre verhindere aber einen Konsens. Deshalb wolle man das Projekt nun "zu einem späteren Zeitpunkt realisieren". Einen konkreten Zeitpunkt im Spätherbst nannten die Veranstalter nicht.

Gesundheitsminister zweifelt an rechtlicher Grundlage für Konzert

Lieberberg zeigte sich dankbar gegenüber der Stadt Düsseldorf und ihrer Event-Tochterfirma D.Live, "die der Live-Musik eine faire Chance gewährt und die Veranstaltung aufgrund plausibler Fakten genehmigt hatten", so Livenation.

Ganz besonders würdigte Lieberberg die Bereitschaft von Bryan Adams, Sarah Connor, Rea Garvey, The BossHoss, Joris und Michael Mittermeier, die in Düsseldorf auftreten wollten.

Das Konzert unter dem Motto "Give Live a Chance" war am 7. August angekündigt worden. Die Stadt Düsseldorf hatte es zu diesem Zeitpunkt bereits genehmigt. Die Landesregierung hatte offiziell erst an diesem Tag von dem Vorhaben erfahren.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte sofort Zweifel an der rechtlichen Grundlage des Konzerts geäußert. In den vergangenen Tagen hatte Laumann mehrmals geäußert, dass man kein Fußballspiel mit tausenden Zuschauern verbieten, ein Konzert dieser Größenordnung aber erlauben könne. (dpa/thp)

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