Die Hoffnung, auf dem Marapi noch Überlebende zu finden, schwindet rapide. Mindestens 13 Bergsteiger haben ihr Abenteuer auf dem indonesischen Vulkan nicht überlebt. Das Wetter erschwert die Suche gehörig.

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Die Zahl der Todesopfer nach dem plötzlichen Ausbruch des Vulkans Marapi auf der Insel Sumatra steigt. Am Dienstag seien zwei weitere tote Bergsteiger gefunden worden, sagte der Chef der örtlichen Rettungsdienste, Abdul Malik, der Deutschen Presse-Agentur. Damit liegt die Zahl der bestätigten Opfer nun bei 13.

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Zehn Menschen werden noch auf dem Berg vermisst. Jedoch kommt der Feuerberg - so die wörtliche Übersetzung des Wortes Marapi - nicht zur Ruhe.

Allein seit Dienstagmorgen seien fünf weitere Ausbrüche verzeichnet worden, erklärte Malik. Zusammen mit regnerischen Wetterbedingungen behindere dies die Suche der Einsatzteams: Fallende Asche schränke die Visibilität ein.

Auf Videos der indonesischen Nachrichtenagentur Antara war zu sehen, wie Retter in leuchtend orange-roten Schutzwesten, mit Schutzmasken und Helmen das Geröll auf den Hängen unterhalb des Kraters durchkämmten.

"Wir erwarten nicht, noch Überlebende zu finden."

Einsatzleiter Abdul Malik

Die Teams konzentrierten sich vor allem auf ein felsiges Gebiet, in dem viele der Bergsteiger gecampt haben sollen. "Das ist ein besonders beliebter Ort", sagte Malik. "Wir erwarten aber nicht, noch Überlebende zu finden."

Vulkanausbruch auf Sumatra: Sicherheit der Rettungsteams muss gewährleistet sein

Die Sicherheit des Teams stehe jetzt an erster Stelle. "Seit gestern Abend hat es unaufhörlich geregnet, was die Wege rutschig macht und das Evakuierungsteam behindert." Wegen der Niederschläge sei es auch kaum möglich, Suchdrohnen einzusetzen.

Der knapp 3.000 Meter hohe Marapi - nicht zu verwechseln mit dem fast gleichnamigen Vulkan Merapi auf der Insel Java - war am frühen Sonntagnachmittag (Ortszeit) ausgebrochen und hatte eine rund drei Kilometer hohe Wolke aus Asche und Geröll in den Himmel geschleudert.

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In vielen Regionen rund um den Vulkan ging ein Ascheregen nieder. Die Toten wiesen Berichten zufolge zumeist schwere Verbrennungen auf. Einige Überlebende hatten nach eigenen Angaben hinter Felsen Schutz gesucht, als Asche und Geröll vom Himmel fielen.

Wanderer ignorierten Warnungen

Die Behörden forderten die Bevölkerung auf, im Freien Schutzmasken, Hüte und Brillen zu tragen, um sich vor Asche und vulkanischen Gesteinsteilen zu schützen. Seit Sonntag haben Experten Dutzende weitere, kleinere Ausbrüche verzeichnet.

Die Aktivität des Vulkans hat nach Angaben des Zentrums für Vulkanologie und geologische Gefahrenabwehr (PVMBG) seit Januar zugenommen. Dann war der Marapi aber scheinbar wieder zur Ruhe gekommen - bis Sonntag.

Die meisten betroffenen Wanderer sollen Berichten zufolge höher geklettert sein, als offiziell erlaubt war. Die Behörden hatten empfohlen, den Krater in einem Radius von drei Kilometern zu meiden. "Niemand sollte sich dem Krater nähern", zitierten lokale Medien PVMBG-Chef Hendra Gunawan. "Eine Eruption kann jederzeit passieren. Das ist das Problem."

Marapi gehört zu den aktivsten Vulkanen auf Sumatra

Der Marapi ist einer der aktivsten Vulkane auf Sumatra. Die sechstgrößte Insel der Erde gilt als tropisches Naturparadies mit Regenwäldern, Vulkanen und Korallenriffen. In den Dschungeln leben Orang-Utans und Elefanten. Immer wieder kommt es jedoch zu Naturkatastrophen.

In Indonesien sind Vulkanausbrüche und Erdbeben keine Seltenheit. Der weltgrößte Inselstaat liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring. Dabei handelt es sich um eine hufeisenförmige Zone entlang der Küsten des Pazifischen Ozeans, in der etwa die Hälfte aller aktiven Vulkane liegt. Allein in Indonesien gibt es etwa 130 aktive Feuerberge. (dpa/ank)

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