Vor der möglicherweise entscheidenden Runde im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes der Länder haben bundesweit Tausende Beschäftigte den Gewerkschaftsforderungen Nachdruck verliehen.
In Berlin nahmen nach Gewerkschaftsangaben rund 13 000 Menschen an Warnstreiks teil. An Berliner Schulen kam es zu Unterrichtsausfall und Schließungen, weil Tausende Lehrkräfte sowie Schulbeschäftigte dem Aufruf mehrerer Gewerkschaften gefolgt waren.
In Dresden protestierten mehrere Tausend Beschäftigte des öffentlichen Dienstes vor dem sächsischen Finanzministerium für Gehaltserhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen.
Vor allem Lehrkräfte und Mitarbeiter von Hochschulen demonstrierten, aber auch Beschäftigte von Sachsenforst, Polizisten und Bühnenarbeiter der Sächsischen Staatstheater. Die Organisatoren bezifferten die Teilnehmerzahl auf 4500. Auch in Sachsen-Anhalt beteiligten sich mehrere Hundert Menschen an Warnstreiks.
In Schleswig-Holstein gingen nach Angaben der Gewerkschaften rund 3200 Beschäftigte für bessere Löhne auf die Straße. Die Gewerkschaften hatten unter dem Motto "Nikolaus trifft Landesregierung" zum Warnstreik aufgerufen.
In Rostock sorgte ein Protestmarsch von Mitarbeitern der Unimedizin für Einschränkungen bei der Gesundheitsversorgung, etwa bei planbaren Eingriffen. An dem Marsch beteiligten sich laut Gewerkschaft rund 1000 Menschen.
Gewerkschaften und Arbeitgeber kommen an diesem Donnerstag (13.00 Uhr) in Potsdam zur möglicherweise entscheidenden dritten Verhandlungsrunde zusammen. Nach wochenlangen Warnstreiks etwa an Hochschulen oder Unikliniken versuchen Verdi und Beamtenbund dbb auf der einen und die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) auf der anderen Seite, ein Ergebnis zu finden.
Die Gewerkschaften verlangen für die rund eine Million Tarifbeschäftigten der Länder 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr.
Inklusive Beamtinnen und Beamte, auf die ein Abschluss üblicherweise übertragen wird, sind mehr als drei Millionen Beschäftigte betroffen. Die Verhandlungen sind auf zwei Tage angesetzt, eine Verlängerung ins Wochenende hinein gilt als wahrscheinlich. © dpa
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