Nach den tödlichen Schüssen auf sechs Menschen in Rot am See schwebt ein angeschossener Mann immer noch in Lebensgefahr.
An dem kritischen Zustand des 68-Jährigen habe sich nichts verändert, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag. Eine Frau, vermutlich die Ehefrau des Schwerstverletzten, wurde ebenfalls wegen Schussverletzungen im Krankenhaus behandelt.
Ein 26-Jähriger soll in dem kleinen Ort im Nordosten Baden-Württembergs am Freitag seine Eltern, einen Onkel, eine Tante und zwei Stiefgeschwister erschossen sowie die beiden weiteren Verwandten angeschossen haben. Die Polizei gab nicht bekannt, ob der in Untersuchungshaft sitzende Mann sich zu den Vorwürfen des sechsfachen Mordes und des zweifachen versuchten Mordes geäußert hat. Der Sportschütze soll mit seiner halbautomatischen Waffe überdies zwei 12 und 14 Jahre alte Jungen bedroht haben. Diese brachten sich bei Nachbarn in Sicherheit.
Rot am See: Täter hatte Tat selbst gemeldet
Die Ermittlungen zu dem Fall gehen weiter. Die Beamten wollen nach Motiven für das Verbrechen suchen. Auch der Anlass für das Aufeinandertreffen der Verwandten in Rot am See (Kreis Schwäbisch Hall) sei noch unklar, sagte der Polizeisprecher. Nach dpa-Informationen war der Hintergrund die für Samstag geplante Beerdigung der Großmutter des 26-Jährigen mütterlicherseits in Sachsen. Wie die "Bild am Sonntag" berichtete, fand die Beisetzung in Schwepnitz statt.
Der mutmaßliche Täter hatte am Freitag der Polizei die Tat gemeldet. Er wurde kurz darauf vor dem Gebäude festgenommen, in dem und vor dem zwei beziehungsweise vier Leichen entdeckt wurden. Der Mann, der in dem Haus mit seinem Vater lebte, war bislang strafrechtlich nicht aufgefallen. Der Deutsche ließ sich ohne Widerstand festnehmen.
Die Polizei gab nicht bekannt, ob er sich vor dem Haftrichter zu dem Tatvorwurf geäußert hat. Er sitzt in Untersuchungshaft. © dpa
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