Weil er bei einer Verkehrskontrolle mit seinem Auto zwei Polizisten mitgerissen und schwer verletzt hatte, soll ein 21-Jähriger für vier Jahre und sechs Monate ins Gefängnis.

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Das Landgericht Bielefeld verurteilte den Mann am Mittwoch wegen versuchten Mordes zu dieser Haftstrafe nach Jugendstrafrecht. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Verteidiger können die Überprüfung durch den Bundesgerichtshof in Karlsruhe beantragen.

Die Anwälte des zur Tatzeit 20-Jährigen hatten sich in ihrem Plädoyer für eine Bewährungsstrafe ausgesprochen. Die Anklage hatte vier Jahre Gefängnis gefordert. Das Gericht urteile sogar höher und ging bei der Tat davon aus, dass der Angeklagte mit dem versuchten Mord seinen Drogenkonsum verdecken wollte.

Die Polizisten hatten den Autofahrer an einem Abend im März 2023 in Lübbecke in Ostwestfalen kontrolliert und dabei Marihuana-Geruch wahrgenommen. Daraufhin hatte er Gas gegeben. Die Beamten hielten sich am Fahrzeug fest, wurden weggeschleudert und zum Teil schwer verletzt. Einer der Polizisten hatte Abschürfungen und Knochenbrüche, der andere ein Schädel-Hirn-Trauma.

Der Deutsche hatte im Prozess bestritten, Drogen konsumiert zu haben. Der Vorwurf des versuchten Mordes sei deshalb falsch. Sein Kumpel habe in dem Fahrzeug geraucht. Ein Gutachter hatte dies aber widerlegt. Der Geruch in dem Fahrzeug sei relativ frisch gewesen.  © dpa

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