Der Fall der Armbrust-Toten aus einer Pension in Passau wird immer mysteriöser. In der Wohnung eines Opfers entdecken Ermittler nun zwei weitere Leichen - 500 Kilometer von Passau entfernt in Wittingen.

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Im Zusammenhang mit dem Passauer Armbrust-Fall haben Ermittler nun zwei Leichen in Niedersachsen gefunden.

Es handelt sich um zwei Frauen. Entdeckt wurden sie in der Wohnung eines der Passauer Opfer, einer 30-jährigen Frau. Sie wohnte im niedersächsischen Wittingen im Landkreis Gifhorn.

In der Wohnung in Wittingen wurden - anders als in Passau - keine Armbrüste oder Pfeile gefunden, wie Polizeisprecher Thomas Reuter in Gifhorn sagte. "Die möglichen Zusammenhänge zu den Toten in Passau sind Gegenstand der Ermittlungen."

Beamte hatten die Leichen in Wittingen entdeckt, als sie die Lebenspartnerin der 30-Jährigen über deren Tod informieren wollten. Diese Lebenspartnerin ist einem Polizeisprecher zufolge vermutlich eine der entdeckten Toten. In einem Bericht der "Allgemeinen Zeitung" wird das Alter der Frau mit Mitte 30 angegeben. Wie die beiden Fälle zusammenhängen, war noch unklar.

Leichen in einer Pension in Passau

In einem Pensionszimmer hatten Mitarbeiter am Samstag drei tote Gäste gefunden. Sie sind allem Anschein nach Schüssen aus Armbrüsten zum Opfer gefallen. In den Körpern der drei Leichen steckten Pfeile, die vermutlich mit den drei gefundenen Armbrüsten in Zusammenhang stehen, wie die Polizei Niederbayern am Sonntag mitteilte. Für eine Beteiligung weiterer Personen gebe es derzeit keine Anhaltspunkte.

Laut Polizei lagen die Leichen eines älteren Mannes und einer Frau in einem Gästezimmer in einem Bett, eine weitere tote Frau lag auf dem Boden.

Opfer händchenhaltend aufgefunden

Die beiden Opfer im Bett hätten sich an den Händen gehalten, berichtete die "Passauer Neue Presse" Bezug nehmend auf die Aussage eines Zimmermädchens, das beim Öffnen der Zimmertür einen Fuß entdeckte, die Tür vor Schreck sofort wieder schloss und den Juniorchef des Gasthauses informierte. Der setzte dann den Notruf ab.

Den beiden Opfern im Bett steckten Pfeile in Kopf und Brust, der vor dem Bett liegenden Frau einer in der Brust.

Die Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Passau ermittelten "mit Hochdruck und in alle Richtungen", hieß es. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht weiter, in welcher Beziehung die drei Toten zueinander standen. Hierzu gab es zunächst noch keine näheren Erkenntnisse.

Tote sind zwischen 30 und 53 Jahre alt

Bei den Toten handelt es sich um einen 53-jährigen Mann sowie um zwei Frauen im Alter von 33 und 30 Jahren. Der 53-Jährige und die 33-Jährige waren dem Oberstaatsanwalt zufolge in einem kleinen Ort bei Altenkirchen im Westerwald in Rheinland-Pfalz gemeldet, die 30-Jährige in Wittingen in Niedersachsen. Sie hatten sich am Freitag in der Pension eingemietet. Bisher ist laut Polizei unklar, in welchem Verhältnis sie zueinander standen.

Nach Angaben eines Sprechers des Deutschen Schützenbundes in Wiesbaden können Armbrüste ab dem 18. Lebensjahr frei erworben werden. (dpa/mgb/hau/afp)

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 08 00/ 11 10 - 111 (Deutschland), 142 (Österreich), 143 (Schweiz).
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